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Tagebuch aus Wijk aan Zee: Zen oder die Kunst der Schachuhrenpflege
27.01.2006 - Als Robert Pirsig im Jahre 1974 das Buch „Zen oder die Kunst, ein Motorrad zu warten“ schrieb, hatte er vermutlich gegen alle Regeln des Literatur-Betriebs verstossen: Ein sperriger Titel, einen mehrdimensionalen Handlungsstrang, die Auseinandersetzung mit dem philosophischen Thema Qualität und die biografische Erzählung einer Vater-Sohn Beziehung. Trotz dieser Hindernisse stieg das Buch rasch auf der Leiter der Bestseller-Listen und wurde bald zum Kult-Buch der Post-Hippie, der Alt-68-Generationen, der asiatisch-orientierten Mythologie-Fans und der Esoteriker.

Robert Pirsig und sein Motorrad:
Nach 120 Absagen fand er 1974 einen Verleger für seinen Roman und danach den Weltruhm. Im zarten Alter von 9 Jahren besass er einen IQ von 170. Er übersprang mehrere Klassen, litt aber in seiner Kindheit sehr unter einem Leiden als Stotterer. Anfang der 1960er Jahre fiel er in tiefe Depressionen, erkrankte an Schizophrenie und wurde mit Elektroschock-Therapie in verschiedenen Heilanstalten behandelt.
1979 wurde sein Sohn Chris bei einem Bandenüberfall in Los Angeles ermordet.

Doch auch beim breiten Publikum war das Buch bald angekommen, denn es setzte sich mit dem Thema „Qualität“ auseinander, einem Begriff, der im heutigen Management-Jargon nur viel zu häufig laut gemurmelt und zu wenig verstanden oder gar vorgelebt wird.

Auch im Schach nimmt der Begriff „Qualität“ in der Theorie einen breiten Raum ein, Insider fabulieren über Gewinn oder Verlust der „Qualle“ – und Großmeister setzten sich tunlichst über diese einengenden Regeln hinweg, wenn es ihnen denn hilft, eine Partie zu gewinnen.

In der Philosophie steht der Qualitätsbegriff in einer langen Sequenz der Auseinandersetzungen, wie sie  Kant, Hegel oder Friedrich Engels formulierten.

Aristoteles gilt als Begründer der Kategorienlehre, in der zehn unterschiedliche Kategorien definiert sind: Substanz, Qualität, Quantität, Relation, Ort, Zeit, Tun, Lage, Haben, Leiden.

Immanuel Kant erweitert dies auf zwölf Kategorien - er ordnet die Kategorien als Verstandesbegriffe und somit als Bestandteil der Erkenntnis ein. Quantität, Qualität, Relation und Modalität sind die vier Urteilsfunktionen des Verstandes. Überraschenderweise können viele Schachtheoretiker mit diesem Kategorien-Modell intuitiv umgehen, handelt es sich doch beim Spiel der Könige um ein "asynchrones Wertemodell" in den unterschiedlichen Kategorien wie Quantität (Material), Relation (Position und Relation der Figuren untereinander), Modalität (Tempo und taktisch-strategische Optionen) sowie Qualität als Summe der einzelnen Kategorien.

Im Corus-Schachturnier demonstriert die Schach-Weltelite die spielende Ignoranz der herkömmlichen Qualitäts-Maxime. Großmeister greifen dann häufig zum Handwerkszeug des Qualitätsopfers, um die gegnerische Position zu unterminieren und auf diesem Weg zum Sieg zu kommen.

Und die Praxis der Großmeister-Partien zeigt, zu welch lockerem Umgang mit der Qualität, das heißt dem Gleichgewicht der materiellen Figurenstärke, fähig sind.  Ein schönes Exempel statuierte Weltmeister Vesselin Topalov, als er mit Weiß den Weltranglisten-Fünften Levon Aronian mit einem  Qualitätsopfer konfrontierte.

Hier können sie die Partie nachspielen.

Gerhard Kenk

Published by Gerhard Kenk

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