Unterhaltung Schachspieler können auch ganz anders … Das AKT Frankfurt Komödientheater präsentiert Frank Pinkus „Mit Deinen Augen“
26.03.2010 - Dass wir Schachspieler eine eigene, eine besondere Spezies sind, wir wissen es und die Nicht-Schachspieler vermuten es. Damit können wir auch sehr gut leben, ja, wir sind sogar mitunter stolz darauf. Doch bei einem Vorurteil über uns verstehen wir nun wirklich keinen Spaß! Schachspieler seien langweilig und humorlos, heißt es. Man kann sich eben nicht vorstellen, dass Menschen, die sich mit diesem intellektuellen Spiel auskennen, sich auch der Kurzweil, dem Gaumenkitzel, dem Ulk hinzugeben vermögen. Zugegeben, es sind nicht unbedingt Palim-Palim und die berühmt-berüchtigte Flasche Pommes frites, die dem durchschnittlichen Schachspieler Lachtränen in die Augen treiben, doch davon abgesehen ist unser Komikzentrum im Gehirn in der Regel völlig intakt. Sprich: Der gemeine Klötzchenschieber lacht gerne und er bringt auch gerne zum Lachen! Den Beweis dafür liefert der Frankfurter Landesklassenspieler Andreas Weber an insgesamt sechs Tagen im kommenden April mit seinem AKT Frankfurt Komödientheater. Mit Karl spielt Weber in der Kömodie „Mit Deinen Augen“ von Frank Pinkus die Rolle eines vermeintlich Verrückten, der mit seiner ganz eigenen Sicht der Dinge, das Leben der Anwältin Anna, gespielt von Annette Keutz-Rodenheber, gehörig auf den Kopf stellt.
Anna lebt ein ganz normales Leben. Denkt sie jedenfalls. Sie ist erfolgreiche Anwältin, alles geht seinen geordneten Gang. Sie zieht sich immer wieder in ihre Zweitwohnung zurück, um in Ruhe arbeiten zu können, während ihr geschiedener Mann und ihre Mutter sich um die Kinder kümmern. Anna hat ihr Leben im Griff. Bis zu dem Abend, an dem es an ihrer Tür klingelt und Karl vor der Tür steht. Karl ist anders. Manche würden sagen: verrückt. Weil er sein Leben lang immer bei seiner Mutter auf einer Hallig verbracht hat und nie etwas anderes kennen gelernt hat. Als seine Mutter starb, hat man ihn in ein Heim gesteckt. Eingesperrt. Aber Karl möchte frei sein, möchte sein eignes Leben leben. Nach anfänglicher Distanz sieht Anna in Karl einen "Fall", und sie beschließt, ihn vor Gericht zu verteidigen und ihm seine Freiheit zu verschaffen, ohne sich über die Konsequenzen Gedanken zu machen. Aber mit Karl ist das gar nicht so einfach, denn der sieht die Welt anders als andere. Und mit der Zeit lernt Anna, dass das Leben, mit seinen Augen betrachtet, gar nicht so übel und so "verrückt" ist, wie es zunächst den Anschein hatte ... Schritt für Schritt entwickelt der Autor in ebenso nachdenklichen wie komödiantischen Szenen zwei Biographien, die auf den ersten Blick so gar nichts miteinander zu tun hatten – aber im Laufe des Stücks könnte aus Anna und Karl ein ganz und gar verrücktes Paar werden ...
Nach über zwanzig Jahren hat sich Andreas Weber, der engagierte Landesklassenspieler des SC Flörsheim und Abteilungsleiter des neu gegründeten Schachvereins TSG Nieder-Erlenbach 1888 e.V. im Bezirk 5, wieder zur Frankfurter Stadtmeisterschaft angemeldet. Die neue Mannschaft der TSG nimmt geschlossen an der diesjährigen Stadtmeisterschaft teil, dem ersten Turnierwettkampf seit Gründung. Da wird es am Spielabend montags genug Analysen geben zur Vorbereitung auf die Mannschaftskämpfe. Gleich in der „Jungfern-Saison“ der TSG wurde der Aufstieg in die Kreisliga geschafft.
Webers AKT Frankfurt Komödientheater geht bereits in die 6. Spielzeit und ist mittlerweile ein richtiger Geheimtipp geworden. Er möchte das Vorurteil widerlegen, Schachspieler seien langweilig und humorlos. Dafür stiftet das AKT Frankfurt Komödientheater auch einen Preis für die Stadtmeisterschaft. Der verheiratete Vater eines Sohnes ist der Meinung: „Schachspieler können mehr als Schachspielen und sitzen …“ Seine Frau Martina führt bei „Mit Deinen Augen“ übrigens die Regie, während der Filius Samuel bereits die ersten beachtlichen Erfolge im Schach vorzuweisen hat.
Andreas Weber bei der 1. Frankfurter Chess960 EM 2010
Und hier im Freiluft-Duell mit dem Vorsitzenden der Chess Tigers Hans-Walter Schmitt
Kein Schauspiel! Wenn Samuel - wie hier bei der Chess Classic Mainz 2009 - einen Pokal abräumt, ist die komplette Familie Weber aus dem Häuschen!