Chess Classic Schnellschach + Chess960 = Mainz Bericht zu Pressekonferenz der CCM10 mit ersten Bildern
06.08.2010 - Um 14:00 Uhr fand im Goldsaal A des Hilton Mainz unter der Leitung von Hartmut Metz die Pressekonferenz zum Start der Chess Classic Mainz 2010 statt. Für die Anwesenden übersetzte Pressechef Eric van Reem. Weltmeister Viswanathan Anand, Schnellschach-Weltmeister Levon Aronian und die Weltmeisterin sowohl im traditionellen Schach als auch im Chess960 Alexandra Kosteniuk vertraten die Spielerseite und gaben jeweils kurze Statements zum bevorstehenden Event ab. Und auch der Oberbürgermeister der Stadt Mainz Jens Beutel nutzte die Gelegenheit für ein paar warme Worte, während Christian Bossert die Sicht des Hauptsponsors, der GRENKELEASING AG, wiedergab. Die längste Redezeit beanspruchte wie üblich Chef-Organisator Hans-Walter Schmitt. In der Folge haben wir für Sie kurz und knackig einige Aussagen aller Beteiligten zusammengefasst und mit den ersten Bildern garniert.
Alexandra Kosteniuk hätte gerne wieder ein Chess960-Turnier und brachte ihr Bedauern darüber zum Ausdruck, dass es ein solches in diesem Jahr nicht geben wird. Sie mag das neue Schach sehr und trägt ihren WM-Titel nicht weniger stolz wie den im traditionellen Schach. Nicht nur für Kosteniuk ist die Chess Classic Mainz neben dem hochkarätigen Teilnehmerfeld auch ein Ort, an welchem man einmal im Jahr in gelöster Atmosphäre so viele Freunde und Bekannte trifft, wie nirgends sonst.
Levon Aronian gab an, dass er sich ebenfalls sehr auf die Herausforderung freue, seinen Titel vom Vorjahr nun in einem offenen Turnier zu verteidigen und sorgte für Heiterkeit, als er sagte, dass Cheforganisator Hans-Walter Schmitt sich immer wieder neue Herausforderungen für seine Spieler ausdenke.
Viswanathan Anand wird in diesem Jahr zum zweiten Mal nach 1996 nicht selbst bei der Chess Classic in den Ring steigen. 1996 heiratete der Inder während der Veranstaltung seine Aruna und konnte nicht teilnehmen, dieses Mal gönnt er sich einfach mal den Luxus des Zuschauens. Nach seinen persönlichen Favoriten für die Schnellschach-WM gefragt, kam er natürlich nicht umhin, die Topgesetzten zu nennen, doch insgeheim merkte man, dass er wohl auf Aronian setzt.
Seltenes Gruppenbild - Drei Weltmeister auf einen Streich
Alexandra Kosteniuk, Levon Aronian und Viswanathan Anand
OB Jens Beutel dankte zunächst Hans-Walter Schmitt und dessen Organisationsteam für nunmehr schon zehn Jahre Chess Classic Mainz und zeigte sich optimistisch, dass es auch eine elfte Auflage geben wird. Seiner Meinung nach erholt sich die angespannte Wirtschaftslage auch in Mainz, was bestenfalls darin gipfeln könnte, dass wieder mehr Sponsorengelder fließen. Für ihn persönlich ist die Chess Classic in jedem Jahr ein besonderes Highlight und eine ausgezeichnete Werbung für die Stadt Mainz.
Auf den Punkt brachte es Christian Bossert, als er die Beweggründe für das konstante Sponsoring der GRENKELEASING AG erläuterte. Besonders der Finanzsektor bediene sich regelmäßig des Schachs als Werbemittel, doch sein Arbeitgeber wolle im Gegenzug auch etwas für das königliche Spiel tun. Natürlich hat dies auch damit etwas zu tun, dass die Chess Classic ein in aller Welt bekanntes Turnier sei und dies auch der Firma nutze.
Beginn der Pressekonferenz
Wie bereits erwähnt beanspruchte Classic-Chef Hans-Walter Schmitt einen Großteil der Redezeit der gut einstündigen Pressekonferenz für sich, aber er hatte auch einiges zu sagen. Zunächst wies Schmitt darauf hin, dass neben den drei Weltmeistern Anand, Kosteniuk und Aronian zur morgen beginnenden Schnellschach-WM noch ein vierter Weltmeister zugegen sein wird. Miso Cebalo aus Kroatien ist der amtierende Champion der Senioren und rundet ein ohnehin starkes Feld ab. Die Chess Classic sei zwar in diesem Jahr kleiner, aber dafür auch intensiver. Mainz sei der perfekte Standort für den Event. Für Schmitt sind die teilnehmenden Spieler Kunden, die nur dann kommen, wenn man ihnen auch etwas zu bieten hätte. Allerdings würde er sich von den Vereinen aber besonders den Verbänden wünschen, dass sie mehr hinter den Chess Tigers stehen. Gefragt, ob er es für möglich halte, dass Mainz und die Chess Tigers auch eine Weltmeisterschaft im „langsamen Schach“ veranstalten könnte, zeigte er sich überzeugt, dass auch dieses durchaus möglich sei.