Am vergangenen Sonntag fand die zehnte Ausgabe des „Schachtalks am Sonntag“ statt – wie gewohnt moderiert von Michael Busse, wie immer mit dem bekannten Trainer Jonathan Carlstedt und dem Münchener Turnierorganisator Gerhard Riewe als Gast.
Es entwickelte sich ein abwechslungsreicher Talk, der viele aktuelle Themen aus der Schachwelt aufgriff.
Riewe zu Gast: Neues Schachzentrum in München
Gerhard Riewe ist seit Jahren in der Münchener Schachszene aktiv, u. a. als Spieler beim FC Bayern München und als Organisator zahlreicher Turniere. Im Talk stellte er sein neuestes Projekt vor: das Caissa Schachzentrum in München (siehe Blogartikel), das Raum für Training, Veranstaltungen und niedrigschwellige Angebote bieten soll. Ziel ist es, Schach als soziale und bildungsfördernde Aktivität sichtbarer zu machen – besonders in der Großstadt.
DJEM und Münchener Schachfestival: Carlstedt involviert
Mit Blick auf die aktuellen Turniere wurden sowohl die Deutsche Jugend-Einzelmeisterschaft (DJEM) als auch das Münchener Schachfestival thematisiert. Bei beiden Events ist Jonathan Carlstedt direkt oder indirekt engagiert, was interessante Einblicke in Vorbereitung, Betreuung und Organisation ermöglichte. Gerade der Jugendbereich sei derzeit enorm aktiv, so Carlstedt – was mit Blick auf den deutschen Nachwuchs durchaus positiv stimmt.
Magnus Carlsen schlägt auf: Emotionen bei Norway Chess
Ein Clip sorgte in der Schachwelt für Aufsehen – und war auch Thema im Talk: Magnus Carlsens Faustschlag auf das Brett nach seiner Niederlage gegen Gukesh Dommaraju beim Norway Chess-Turnier. Figuren flogen, Carlsen verließ wortlos den Spielbereich. Die Runde diskutierte: verständliche Emotionen oder unangemessenes Verhalten?
Der Vorfall war Anlass für eine breitere Diskussion über die Rolle von Emotionen im Spitzensport – und ob Schach dabei besondere Maßstäbe an Vorbildfunktion setzen muss.
Cheating: Technologischer Fortschritt und seine Schattenseiten
Ein weiteres Thema war eine neue Studie zum Thema Betrug im Schach, die Anlass für grundsätzliche Überlegungen bot. Die Diskussion drehte sich um verschiedene Formen von Cheating – vom unerlaubten Einsatz technischer Hilfsmittel bis hin zu psychologischen Grauzonen wie dem gezielten Einholen von Bewertungen im Gespräch.
Die Talkrunde war sich einig: Die Szene braucht Sensibilität, klare Regelwerke und eine offene Auseinandersetzung, um Vertrauen zu bewahren – gerade bei Online-Turnieren und im Jugendbereich.
Quelle
Den Schachtalk gibt es jeden Sonntag live ab 20:15 Uhr auf Instagram sowie auf dem YouTube-Kanal der Chess Tigers. Hier geht´s zur Aufzeichnung des 10. Schachtalk: