Conrad Schormann

Schachtalk mit Conrad Schormann

Von Medienwandel bis Daniel Naroditsky: ein Gespräch mit Schachjournalist Conrad Schormann (Perlen vom Bodensee)  

Schachmuseen in aller Welt Du liest Schachtalk mit Conrad Schormann 3 Minuten

Vor einigen Tagen gab es einen prominenten Gast im "Schachtalk am Sonntag" der Chess Tigers: Conrad Schormann. 


🔹 Wer ist Conrad Schormann?

Zu Beginn spricht die Runde über Schormanns Weg in den Schachjournalismus. Sein Blog „Perlen vom Bodensee“ zählt inzwischen zu den meistgelesenen unabhängigen Schachmedien in Deutschland – bekannt für investigative Recherchen und emotional erzählte Geschichten.
Über seine persönliche Motivation sagt er:

„Ich schreibe dort hin, was ich selbst gerne lesen würde.“


🔹 Neue Schachmedien statt klassischer Verbandskommunikation

Die Berichterstattung hat sich stark ins Digitale verlagert. Die Runde diskutiert, was das für die Zeitschrift SCHACH bedeutet, deren Chefredakteur Jonathan Carlstedt ist. Laut Schormann müsse Schach erzählt werden – klassischer Ergebnisjournalismus alleine reiche heute nicht mehr.


🔹 Austausch mit dem Deutschen Schachbund – manchmal kompliziert

Kurz kommt das Verhältnis zu Verbandsstrukturen zur Sprache. Schormann berichtet von einer Phase, in der Funktionären nahegelegt wurde, nicht mit ihm zu sprechen. Doch zum Glück sei diese Zeit vorbei. 
Er betont dabei seine Haltung:

„Der wichtigste Anspruch ist: das stimmt, was da steht.“

Journalismus bedeutet für ihn: beobachten, prüfen, berichten – ohne Agenda.


🔹 Auftragslage und Schachbundesliga

Schormann erzählt, dass er künftig ein bisschen weniger Medienarbeit machen möchte als in den intensiven Jahren zuvor, da er einen neuen Job angenommen hat.
Dies betrifft insbesondere seine Arbeit in der Schachbundesliga.
Positiv erwähnt er, dass inzwischen bei der Bundesliga neue Stimmen dazukommen – etwa Stefan Liebig und Anna-Blume Giede, die am kommenden Sonntag selbst im Schachtalk zu Gast sein wird.


🔹 Naroditsky & Kramnik – ein schwieriges Thema

Die Moderatoren sprechen die tragischen Ereignisse um den Tod von Daniel Naroditsky an. Im Talk wird betont, wie sehr die Schachgemeinschaft die Nachricht getroffen hat. Naroditsky hat die unhaltbaren Cheating-Vorwürfe von Wladimir Kramnik nicht verkraftet. Die Teilnehmer sind sich dabei nicht ganz einig, inwieweit die FIDE den tragischen Tod vielleicht verhindern können hätte, indem sie früher eingegriffen hätte. 


🔹 Crowdfunding für Matthias Blübaum

Außerdem wird die laufende Crowdfunding-Aktion für GM Matthias Blübaum angesprochen. Mit dem Geld sollen die Kosten für Blübaums Vorbereitung auf das Kandidatenturnier bezahlt werden.
Schormann bewertet das als kreative Möglichkeit, Blübaum zu unterstützen, wenn die - eigentlich vorzusehende - Finanzierung über Verbände nicht ausreicht. Jonathan Carlstedt berichtet, dass er Matthias Blübaum empfohlen hat, sein Team aus vertrauten deutschen Mitspielern zu besetzen. Allerdings kann sich an diesen Plänen noch etwas ändern, wenn sich Vincent Keymer für das Kandidatenturnier qualifiziert. Die Chance darauf schätzt Schormann auf 20%. 


🔹 Wer wird neuer DSB-Präsident?

Gegen Ende wird kurz über den Abwahlantrag gegenüber dem amtierenden DSB-Präsidium gesprochen. Ein Alternativkandidat wurde noch nicht vorgestellt. Schormann erwähnt in diesem Zusammenhang Carsten Karthaus (Württemberg) - nicht als Kandidat für die nächste Wahl, aber perspektivisch. 


🔹 Fazit

Ein Schachtalk voller aktueller Themen: vom Wandel der Schachmedien über die Bundesliga-Berichterstattung bis zu sensiblen Entwicklungen wie der Tod von Daniel Naroditsky. Viele Einblicke, viele Gedankenanstöße – und vor allem die Aussicht auf eine wachsende, vielfältige Medienlandschaft im deutschen Schach.


Zum Talk auf YouTube: 

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