Gunny im Schachtalk über das Keymer-Blübaum-Drama

Gunny im Schachtalk über das Keymer-Blübaum-Drama

Im Schachtalk am Sonntag ging es um das Grand-Swiss-Drama mit Keymer und Blübaum. Zu Gast war Gunny, der Betreiber des Kanals "Gunny´s Chessalyze" 

Blübaum und Keymer vor historischer Chance Reading Gunny im Schachtalk über das Keymer-Blübaum-Drama 4 minutes

Vincent Keymer und Matthias Blübaum kämpfen beim Grand Swiss um den Einzug ins Kandidatenturnier. Im Schachtalk am Sonntag sprachen die Chess Tigers Michael Busse und IM Jonathan Carlstedt ausführlich mit ihrem Gast Gunny über den aktuellen Stand – sowie über weitere Formate wie Chess960 und Fernschach.

Einleitung: Drama, Gast und große Themen

Der jüngste Schachtalk am Sonntag stand von Beginn an unter Hochspannung: Zu Gast war Gunny alias Garry Leusch, der mit seinem YouTube-Kanal Chessalyze mehr als 16.000 Follower erreicht.

Zunächst drehte sich alles um das Keymer–Blübaum-Drama beim Grand Swiss. Mit Vincent Keymer und Matthias Blübaum lagen zwei deutsche Spieler nach acht Runden ganz vorne; da nur zwei Tickets für das Kandidatenturnier 2026 vergeben werden, war jedes Detail entscheidend.

Die Schlüsselszene: Keymer stand in der vorletzten Runde kurz vor einem Sieg gegen Blübaum, als Schwarz mit …Sxg3!! aus dem Ärmel zauberte – ein Schlag, der Keymer sichtbar fassungslos zurückließ. Am Ende stand ein Remis, das vor allem Blübaum weiterhilft. 

Zur Partie

Besonders im Fokus stand die Zweitwertung: Je nach Ausgang der Partien am Montag könnte die „Average Elo“ (Durchschnitts-Elo der Gegner) den Ausschlag geben – ein Fall für Feinrechner.

Screenshot: Chess by the Numbers auf "X"

Vom Hobbyprojekt zur Haupttätigkeit

Nach dem Turnierblock ging es um den Gast des Abends. Garry „Gunny“ Leusch, besser bekannt als Chessalyze, berichtete von seinem Weg zum YouTuber. Was als kleines Projekt begann, ist inzwischen seine Haupttätigkeit.

Sein Ansatz: Schach verständlich machen – mit Tiefgang. Dazu pflegt er eine stetig wachsende Community, in der sich Spielerinnen und Spieler austauschen, eigene Turniere organisieren und aktuelle Debatten führen.

Ein Blick hinter die Kulissen: grenke Chess Karlsruhe

Gunny erzählte außerdem von seiner Zeit im Medienteam des grenke Chess Open in Karlsruhe. Dort war er an Organisation und Berichterstattung beteiligt – und erlebte die Stars aus nächster Nähe. Eine besondere Erinnerung: das Foto mit Magnus Carlsen, das vor Ort entstand.

YouTube-Szene im Vergleich

Ein großes Thema war die deutschsprachige Schach-YouTube-Landschaft. Während The Big Greek (TBG) den größten Kanal stellt, besetzt Chessalyze bewusst eine eigene Nische: klar verständliche Analysen, gepaart mit Humor und nah an der Community. Die Moderatoren betonten, wie wertvoll diese Vielfalt ist – von schnellen Clips über Streams bis zu ausführlichen Analysen ist heute alles dabei.

Fernschach: Lektionen aus langen Partien

Ein Exkurs führte in die Welt des Fernschachs. Der Deutsche Olaf Hesse kürte sich – gemeinsam mit weiteren Spielern – jüngst zum Fernschach-Weltmeister; mitentscheidend war ein kampfloser Punkt nach dem Tod eines Gegners. Mit Gunny diskutierten wir Sinn und Zweck des Fernschachs in Zeiten starker Engines – und was man trotzdem fürs klassische Schach daraus mitnimmt. 

Freestyle Chess und die Frage nach der Zukunft

Ein weiterer Schwerpunkt war Chess960 / Freestyle Chess. Die Runde diskutierte Vor- und Nachteile: weniger Theorie, mehr Kreativität, aber auch ein anderes Spielgefühl. Carlstedt beschrieb es als „Paralleluniversum“ mit eigenem Reiz; Einigkeit bestand darin, dass klassisch und 960 nebeneinander existieren – und die Schachwelt dadurch reicher wird.

Schach als E-Sport und moderne Inszenierung

Aus dem Chat kamen Fragen zur Inszenierung von Schach. Braucht es mehr Showelemente, um mit E-Sport mitzuhalten? Gunny und die Moderatoren waren sich einig: Schach funktioniert ohne grelle Effekte, aber eine zeitgemäße Präsentation hilft, Zuschauer zu gewinnen und zu halten.

Fazit: Ein Talk voller Facetten

Der Schachtalk mit Chessalyze war ein Abend voller Themen – von der Hochspannung beim Grand Swiss über persönliche Einblicke in Gunnys Weg als YouTuber bis hin zu Debatten über Fernschach, Chess960 und die Zukunft der Schachpräsentation. Während die Community gespannt auf die letzten Runden in Samarkand blickte, zeigte sich einmal mehr: Die deutschsprachige Schachszene lebt – online wie offline.

Der Schachtalk am Sonntag findet jeden Sonntag um 20:15 Uhr auf dem YouTube-Kanal der Chess Tigers statt. Der Gast in der kommenden Woche ist GM Raj Tischbierek. 

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