TopTurniere Feines Spiel und grobe Schnitzer in Runde 2 des Sinquefield Cups
03.08.2017 - Wie schon zum Auftakt floss auch in Runde 2 des 5. Sinquefield Cups eine Menge Blut - wieder gab es mehr entschiedene als unentschiedene Partien. Den Anfang machte Wesley So gegen einen bisher desolat agierenden Ian Nepomniachtchi. Nach einem schweren positionellen Fehler hatte der Russe gegen den Amerikaner keine Chance, der wiederum für den ersten Schwarzsieg im laufenden Wettbewerb sorgte. Seinen ersten vollen Zähler verbucht auch Magnus Carlsen. In einer komplizierten Stellung rechnete und spekulierte der Norweger in gegnerischer Zeitnot besser und gewann verdient. Dramatisches ereignete sich zwischen Levon Aronian und Fabiano Caruana. In einem vermutlich leicht schlechterem Endspiel mit Turm und Springer versus Turm und Läufer stellte der zuletzt so erfolgreiche Armenier seinen Springer ein. Statt aufzugeben gelang es ihm noch, ein hoch interessantes Endspiel zu erzeugen, dessen Gewinnweg selbst für Spieler um die 2800 nicht aus dem Ärmel geschüttelt werden kann. Doch nach einigen Ansätzen fand Caruana den richtigen Weg zum Glück, wenngleich er zwischendurch mehrfach den direkten Zugang verpasste und sich das Ende bis zum 110. Zug ausdehnte. Die beiden Unentschieden zwischen Peter Svidler gegen Viswanathan Anand und Hikaru Nakamura gegen Maxime Vachier-Lagrave vervollständigten die zweite Runde. In der dritten Runde kommt es unter anderem zum Duell der Weltmeister, wenn Vishy mit Weiß auf seinen Nachfolger Carlsen trifft. Pünktlich zur Prime Time ab 20 Uhr lässt sich das Geschehen live verfolgen.
Gespielt wird ein neunrundiges Rundenturnier mit zehn Spielern. Rundenstart ist täglich um 20:00 Uhr unserer Zeit. Der einzige Ruhetag wird am 07. August eingelegt.
Mit einem ELO-Schnitt von 2787 wird die Turnierkategorie 22 erreicht.
Der Modus lautet: 100 Minuten für 40 Züge plus 60 Minuten für den Rest der Partie. Bereits ab dem 1. Zug erhalten die Spieler einen Bonus von 30 Sekunden pro Zug, der als Verzögerung angewendet wird - der sogenannte Fischer/Bronstein-Modus.
Sollte es am Ende zu einem Gleichstand um Platz 1 kommen, wird am 12. August ein Schnellschach- und ggf. Blitz-Tiebreak gespielt.
Der Preisfonds beläuft sich auf $300.000,-, die sich wie folgt verteilen:
Fünf Mal trafen Ian Nepomniachtchi und Wesley So bisher aufeinander - fünf Mal gewann der Amerikaner gegen den Russen
Remis zwischen Hikaru Nakamura und Maxime Vachier-Lagrave - man kannte sich beiderseits zu gut aus mit der Stellung
Obwohl ihn schon der erste Zug seines Gegners aus der Vorbereitung warf, erinnerte sich Peter Svidler an "seine" Varianten und trotzte Viswanathan Anand einen halben Punkt ab
Magnus Carlsen schlug Sergey Karjakin in einer extrem komplizierten Partie
Levon Aronian unterlief gegen Fabiano Caruana ein grober Patzer
Alle Chess Tigers-Berichte zum Sinquefield Cup 2017: