Schulschach U10er-Chess Tigers rocken MTSJ-Blitzmeisterschaft Viel zu wenig Teilnehmer in Frankfurt-Zeilsheim!
01.06.2015 - Am vergangenen Samstag fanden im Frankfurter Stadtteil Zeilsheim in den Vereinsräumen des SC Frankfurt-West die jährlichen Blitzeinzelmeisterschaften der Main-Taunus-Schachjugend (MTSJ) statt. In den Klassen U8, U10, U12, U14, U16 und U18 wurden die neuen Meister gesucht, doch wenn auf 6 Spielklassen 31 Teilnehmer kommen, kann man sich die Unzufriedenheit der Veranstalter und Gastgeber leicht ausmalen. Um überhaupt spielen zu können, mussten einige Klassen zusammengelegt werden. So spielten die zwei U8er in der U10er-Gruppe mit, und die U14er, U16 und U18er taten sich ebenfalls zu einem Turnier zusammen. Einzig die U12er waren genug, um ein eigenes Turnier spielen zu können. Bei den U8ern siegte knapp Julius Brener vom SC Eschborn vor Frederik Kleingarn vom SC König Nied. Die U10 wurde eine ganz souveräne Beute der Chess Tigers, denn der klare Sieger Kevin Haack (10/10!) vom SC Sulzbach, der Zweitplatzierte Leif Graser vom SC König Nied und der Drittplatzierte Edwin Albrecht vom SC Bad Soden (beide 8/10) trainieren allesamt im Training Center der Chess Tigers. Die U12 gewann nach packendem Doppel-Tiebreak Josef Gertel vom SC Frankfurt-West, die U14 gewann Constantin Ackermann vom SV Hofheim, die U16 schnappte sich Philipp Kirschner von den Sfr. Kelkheim, und last but not least siegte Anton Pyshny vom SC Eschborn bei den U18ern.
Die U8...
...war in diesem Jahr erschreckend mager besetzt. Hätte der SC König Nied nicht am Freitagabend vor dem Turnier noch schnell ihr jüngstes Mitglied Frederik Kleingarn offiziell zum Vereinsspieler gemacht, hätte Julius Brener vom SC Eschborn gar keine Konkurrenz gehabt. So entwickelte sich ein spannendes Rennen zwischen den Beiden, wobei sie zusätzlich damit zu kämpfen hatten, dass sie gegen die schon deutlich erfahreneren U10er spielen mussten. Dennoch gab es keine Tränen und kein Klagen, beide Youngsters spielten sehr ordentlich und diszipliniert. Weil Julius das direkte Duell für sich entschied, gewann er die U8er-Wertung, aber auch Frederik war sichtlich happy mit seinem Pokal.
Frederik Kleingarn (2.) und Julius Brener (1.)
Auftakt der U8er und U10er - Im Vordergrund treffen direkt die Trainingspartner Edwin und Leif aufeinander. Dieses Duell sollte später noch wichtig werden.
Die U10...
...war mit 9 Teilnehmern ordentlich besetzt und wurde vom Start weg von Kevin Haack vom SC Sulzbach dominiert. Der Schüler von Chess Tigers-Trainer FM Christian Schramm war der einzige Teilnehmer mit einer vierstelligen DWZ und strahlte zu jeder Zeit absolute Ruhe aus. Ruhig und sicher überspielte er alle seine Gegner und gewann jede Partie. Mithalten konnten nur Leif Graser vom SC König Nied und Edwin Albrecht vom SC Bad Soden. Beide Jungs gehören zur Montagsgruppe von Chess Tigers-Trainer Mike Rosa (also mir *grins*). Beide holten - mitunter auch mit viel Dusel - 8 der 10 möglichen Punkte und mussten daher um den zweiten Platz stechen. Im direkten Duell in der ersten Runde des Turniers hatte Leif Edwin völlig überspielt, setzte aber ausgerechnet dann matt, als Edwin mit seinem letzten Springer ein Racheschach gab. Das tat weh! Umgekehrte Vorzeichen dann in der Tiebreak-Partie. Edwin hatte eine klare Gewinnstellung, nachdem Leif in horrender Zeitnot den Sieg verpasst hatte. Letzterer nahm noch ein letztes Mal seinen Springer, bot Schach, und ... Edwin übersah es. Unglaublich, wie gefasst und fair der Geschlagene das hinnahm und sehr glücklich über den starken dritten Rang war!
Leider gibt es noch keine offiziellen Tabellen, deshalb müssen einstweilen Fotos der handgeführten Listen herhalten
v.l.n.r. wie die Orgelpfeifen: Leif Graser (2.), Kevin Haack (1.) und Edwin Albrecht (3.) Pure Chess Tigers Power!
"Mich schlägt heute keiner!"
Tiebreak zwischen den Freunden Leif und Edwin - Wie Cheftrainer Hans-Walter Schmitt immer sagt: "Vor der Partie geben wir uns die Hand, dann wird so hart gekämpft, wie es geht, dann geben wir uns erneut die Hand und sind wieder Freunde!"
Bestes Mädchen wurde Anastasija Edelmann vom SC Frankfurt-West - leider war sie ganz alleine!
Die U12...
...sah ebenfalls 9 Teilnehmer und durfte als einzige Gruppe alleine spielen. Eigentlich sah es von Anfang an nach einem Durchmarsch von Josef Gertel aus. Der Frankfurt-Westler erlaubte sich aber dann ausgerechnet gegen die beiden Nieder-Spieler Dominik Gimpel und Bjarne Lassek zwei Niederlagen und musste überraschend mit gleich zwei Spielern ins Stechen. Vereinskollege Viktor Edelmann und Luka Jukic vom SV Frankfurt-Griesheim hatten somit die Chance, dem Favoriten den Titel noch zu entreißen, doch im zweiten Umlauf des Tiebreak setzte sich dann doch Josef durch und verwies Luka und Viktor aud die Plätze 2 und 3.
Chess Tigers-Schüler Boris Blagoev vom SC Bad Soden wurde Fünfter, was angesichts der Tatsache, dass er eher ein Denker als ein Blitzer ist, eine ordentliche Leistung darstellt.
v.l.n.r. Luka Jukic (2.), Josef Gertel (1.) und Viktor Edelmann (3.)
Die U12 durfte sich ohne jüngere oder ältere Konkurrenz bekämpfen
Josef Gertel musste schwer um den Sieg kämpfen
Boris Blagoev vorbildlich im Chess Tigers-Look
Die U14, U16 & U18...
...ergaben zusammen nur 11 Spieler (3x U14, 6x U16 & 2x U18) und die mussten daher allesamt miteinander spielen. Da dieses Turnier in einem anderen Raum stattfand und kein Chess Tiger dabei war, kann Ihnen Ihr Autor nur wenig berichten. Am Ende des gemeinsamen Turniers hatten zwei Spieler 9 aus 10 und gewannen somit ihre Klassen. Ratingfavorit Philipp Kirschner von den Sfr. Kelkheim gewann die U16 und Anton Pyshny vom SC Eschborn die U18. Die meisten Punkte der U14er erzielte Constantin Ackermann vom SV Hofheim.
Die besten U14er (v.l.n.r.): Daniel Hegener (2.), Constantin Ackermann (1.) & Yusuf Nazari (3.)
Die besten U16er (v.l.n.r.): Jan Arnold (3.), Philipp Kirschner (1.) & Aaron Arnold (2.)
Die besten U18er (v.l.n.r.): Anton Pyshny (1.) & Alexander Ackermann (2.) Platz 3 konnte nicht vergeben werden
Gastgeber Markus Busche hatte die Großen bestens im Griff
Die Veranstaltung selbst...
...war im Grunde wie immer prima organisiert. Perfekte Spielbedingungen in den Räumen des SC Frankfurt-West, sehr gepflegtes Spielmaterial und dazu in allen Klassen Digitaluhren, was erstmals erlaubte, den beliebten Blitzmodus 4'+2'' zu spielen. Wer von den Kindern damit noch nicht so firm war, verstand die Erklärungen von Veranstaltungsleiter Günter Weber auf Anhieb, und wer schon länger mit diesen Uhren spielen darf, zeigte den Turnierleitern sogar noch, wie man diese Uhren am besten bedient. Kein Witz!
Günter Weber in Aktion
An der Verpflegungsfront könnte man indes noch etwas mehr anbieten, als Apfelschorle und Wasser. Ich denke da beispielsweise besonders an die zahlreichen Eltern, die trotz nahem Cafe sicherlich lieber vor Ort eine Ladung Koffein zu sich genommen und dafür auch gerne bezahlt hätten. Eine Kaffeemaschine, Becher, Löffelchen, Zucker und Milch, und schon sieht man viele Eltern auf solchen Veranstaltungen selig lächeln. Ich weiß, wovon ich rede. Und das sind immerhin die Personen, die die möglichst vielen Teilnehmer an einem Samstagnachmittag herankarren sollen.
Da bekamen nicht nur die Kinder glänzende Augen
Optisch sehr schon zugelegt hat man dafür in Sachen Pokale! Man musste zwar etwas vorsichtig sein, um sie nicht zu verbiegen, aber sie waren eindeutig hübscher als der 0815-Standardpokal!
Für die Kids war die Veranstaltung jedenfalls ein Erfolg. Es macht ihnen auch unheimlich Spaß, mal gegen möglichst viele "Kollegen" in ihrem Alter spielen zu können, selbige spielen zu sehen und sich auszutauschen ("Wo spielst Du? Welche DWZ hast Du? Wer trainiert Dich? Welches Handy hast Du? Welchen Level hast Du bei Clash of Clans? etc.").