Unterhaltung Himmlische Züge Das neue Buch von IM Martin Breutigam
02.03.2014 - Wurden im Vorgänger die Gegner noch zu Tode geküsst, so werden sie im neuen Werk von IM Martin Breutigam von himmlischen Zügen zur Strecke gebracht. Nach Todesküssen am Brett folgt gut drei Jahre später Himmlische Züge. Erneut hat der Autor und Journalist seine Schach-Kolumnen (größtenteils aus dem Berliner Tagesspiegel und dem Bremer Weser-Kurier) vom Frühjahr 2010 bis zum Herbst 2013 zu einem kurzweiligen Buch zusammengefasst. 140 Stellungen - zumeist von den besten Spielern der Welt produziert - möchten von Ihnen gelöst werden. Nahezu jedes schachliche Level wird bedient, und zu jeder Position gibt es eine kleine Geschichte / Anekdote, einen oder auch beide Spieler betreffend. Weitere Informationen zu Martin Breutigam und seinen himmlischen Zügen erhalten Sie im folgenden Text.
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Martin Breutigam...
... ist seit 2002 internationaler Meister mit reichlich Bundesliga-Erfahrung. Der 1965 geborene Bremer arbeitet vorwiegend als freier Journalist und hat bereits einige Bücher und auch DVDs rund um das Spiel der Könige herausgebracht.
Offenkundig mit dem Blick für Schach-Ästhetik ausgestattet ist Breutigam stets auf der Suche nach hübschen Kombinationen, ausgelassenen Chancen und auch historischen Partien. Daher wundert es nicht, dass die Protagonisten des Buches zumeist Carlsen, Anand, Aronian & Co sind, wobei Ersterem die größte Aufmerksamkeit zuteil wird. So schließt das Buch auch mit einer der entscheidenden Taktiken, mit denen der Norweger im November vergangenen Jahres Weltmeister Viswanathan Anand entthronte, gefolgt von einem Kurzporträt des jungen Champions.
Als bekennender Anand-Fan traf mich beim Aufschlagen des ersten Rätsels und dem Titel "Anand auf Irrwegen" fast der Schlag. Sollte man wirklich gleich zum Auftakt dem 15. Weltmeister eine reindrücken? Weit gefehlt, es dreht sich um die vierte WM-Partie anno 2010 gegen Veselin Topalov, in welcher Vishy - Achtung, Spoiler-Alarm! - glorreich einen Springer opferte und siegte. Und "Irrweg" bezieht sich natürlich auf den isländischen Vulkan Eyjafjallajökull, welcher die Anreise des Inders ins bulgarische Sofia erheblich erschwerte.
Himmlische Züge ist chronologisch von 2010 bis 2013 aufgebaut, doch hin und wieder erlaubt sich der Autor die Freiheit, die Jahreszahl zu vergessen und lässt eine ältere Partie einfließen. So auch auf Seite 49 im 2011er Abschnitt, worauf ich hier unbedingt eingehen muss. Dort finden Sie das folgende Doppelturmendspiel mit Schwarz am Zug und dem Titel "Tür an Tür mit Anand". Tatsächlich stammt diese Stellung von der damals noch in Frankfurt am Main ausgetragenen Chess Classic und zwar aus der Begegnung zwischen Anand und unserem Hans-Walter Schmitt. 20 Jahre(!) ist es nunmehr her, doch ich bin sicher, beide Freunde werden sich noch sehr gut erinnern. Kleines Ratespiel gefällig?
Tippen Sie, wer damals welche Farbe hatte, und machen Sie gleich noch einen nützlichen Zug für Schwarz!
Die Antworten, Sie können es sich denken, erhalten Sie beim Kauf des Buches!
Himmlische Züge ist wie sein Vorgänger angenehm kurzweilig und doch informativ, was sich ja per se nicht auschließen muss. Manche Informationen, die man zu den Stellungen beziehungsweise den Spielern erhält, sind heuer zwar nicht mehr aktuell, aber dafür findet man auf jeder Seite schließlich die passende Jahreszahl.
Obwohl beide Werke keine Lehrbücher im klassischen Sinne sind, eignen sie sich dennoch zum Training. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel deckt die Bandbreite von einfach bis kniffelig ab, und zugleich lernt man auch noch etwas moderne Schachgeschichte mit Schmunzelgarantie. Die jeweiligen Texte sind jedoch schön kurz gehalten, um das Eigentliche - das Lösen der Rätsel - nicht in den Hintergrund zu rücken.
Diese 140 Rätsel auf 160 Seiten im Softcover haben natürlich Ihren Preis, doch den hält Breutigam mit 9,90 Euro erfreulich niedrig. Zu bestellen ist Himmlische Züge genauso wie Todesküsse am Brett beim Verlag die Werkstatt unter den folgenden Links: