Chess Classic Chess Classic Mainz 2010 - Vorläufige Teilnehmerliste Bereits über 420 Voranmeldungen, davon 128 Titelträger Bis zum 31. Juli anmelden und bares Geld sparen!
27.07.2010 - Nur noch rund zehn Tage, dann rauchen in der Mainzer Rheingoldhalle wieder hunderte Köpfe. Nachdem freitags die Chess Classic Mainz 2010 offiziell mit der ersten Pressekonferenz und den beiden Simultans eröffnet wurde, werden am Wochenende wieder elf knallharte Runden Schnellschach gespielt. Dass die Offene Grenke Rapid World Championship genauso reibungslos wie die ORDIX Open in den vergangenen 16 Jahren verläuft, dafür werden die Chess Tigers mit Turnierdirektor Dr. Markus Keller und Turnierleiter Hans-Dieter Post in vorderster Front sorgen. Was Sie dazu beitragen können, dass die zehnte Auflage der Chess Classic Mainz ebenso unvergesslich wird wie ihre Vorgänger? Spielen Sie mit! Es ist Ihre möglicherweise einmalige Chance, an der offenen Schnellschach-Weltmeisterschaft teilzunehmen, denn für 2011 ist es sehr gut möglich, dass diese wieder ein geschlossenes Turnier wird. Sollte es weiterer Motivation bedürfen, Sie zum größten Schnellschach-Event der Welt zu locken, haben wir für Sie in der Folge eine aktuelle Teilnehmerliste veröffentlicht. Übrigens, wer sich jetzt flugs bis zum 31. Juli anmeldet, erhält noch den Frühbucher-Rabatt und zahlt 45,- Euro als Erwachsener und 30,- Euro als Jugendlicher. Danach erhöht sich das Startgeld bis einschließlich 06. August jeweils um 5,- Euro und bei Anmeldung erst am Turniertag (bis um 13:45 Uhr möglich) sind es im Vergleich sogar 10,- Euro mehr pro Person!
Die drei Topfavoriten - Absolute Chess Classic Experten
Levon Aronian
Levon Aronian ist ein Gewinnertyp, wie er im Buche steht. Smart, stets dem Anlass entsprechend gekleidet und mit der nötigen Leichtigkeit versehen, die man braucht, um den harten Alltag eines Supergroßmeisters erfolgreich zu meistern. Im Oktober wird Aronian 28 und befindet sich somit mitten in der Blüte eines Schachprofis. Zu Beginn seiner Karriere im Zirkus der Weltklasse pflegte der Armenier gerne seinen Ruf des faulen Genies, doch das kauft ihm heuer keiner mehr ab. Konstant hält sich Lev seit 2005 in der Riege der 2700er auf, besser noch, er strebt mehr und mehr nach der 2800er-Marke. Im Augenblick liegt Aronian mit 2783 auf dem fünften Rang der Weltrangliste und ringt mit Vladimir Kramnik um Position 4. Er ist definitiv ein Favorit für den Platz des nächsten Herausforderers von Weltmeister Viswanathan Anand.
Dass Aronian den amtierenden Champion im Titelkampf besiegen kann, hat er auch schon bei der Chess Classic Mainz bewiesen. Im vergangenen Jahr knöpfte er dem Inder den WM-Titel im Schnellschach ab und so kommt es, dass er diesen in diesem Jahr quasi gegen die ganze Welt verteidigen wird. Wenn man von Aronian spricht, dann sollte man auch erwähnen, dass dieser nicht nur im traditionellen Schach Weltklasse ist, er gewann sowohl jeweils zweimal das FiNet Chess960 Open als auch die Chess960 Weltmeisterschaft. Erst im vergangenen Jahr konnte der Amerikaner Hikaru Nakamura den Siegeslauf im „neuen Schach“ ins Stocken bringen und sich den WM-Titel im direkten Duell schnappen.
Alexander Grischuk hat das Zocken im Blut. Beinahe noch lieber als lange Top Turniere spielt der amtierende russische Landesmeister Blitz- und Schnellschach. Zweimal wurde der 26-jährige Russe bereits Blitzweltmeister und auch dem höchsten Titel im Schnellschach war er schon ganz nahe. 2005 traf er auf Titelverteidiger Viswanathan Anand, doch auch er konnte sich nur in die lange Reihe derer einsortieren, die dem Inder letztlich zum Sieg gratulieren mussten. Aber vielleicht hat Sashas Stunde ja in diesem Jahr geschlagen, denn er ist die Nummer 2 der Setzliste bei der Offenen Grenke Rapid World Championship und ein ganz heißer Anwärter auf den Titel. Bisher ist er der einzige Spieler der Welt, der das bärenstarke ORDIX Open bei der Chess Classic zweimal gewinnen konnte.
Wie schon Aronian lässt sich auch bei Grischuk feststellen, dass er sich im Augenblick voll im Saft befindet, soll heißen, dass Grischuk nicht nur glücklich verheiratet und Vater einer bezaubernden Tochter ist, er rangiert in der Weltrangliste mit 2760 auf dem siebten Rang. Das klingt solide, aber wie bereits zu Beginn erwähnt, er liebt das Zocken und so hat er sich auch in der Pokerszene einen Namen gemacht. Der Russe mit den stahlblauen Augen hat schon so manch einen großen Pot gewonnen, doch ihn wirklich als Pokerprofi zu bezeichnen, wäre wohl (noch) etwas übertrieben. Top aktuell ist Grischuk sogar unverhofft als erster Nachrücker im Gespräch für die WM-Qualifikation 2011, falls Veselin Topalov seine Drohung wahr macht und nicht antritt.
Alexei Shirov ist eigentlich ein recht netter Geselle, aber er zeigt das nicht so gerne. Er wird an Platz 3 der Setzliste der Turnier-Senior in Reihen der Supergroßmeister bei der offenen Schnellschach-WM sein. Anfang Juli wurde Shirov 38 und hat sich bis heute seine zumeist mürrisch wirkende Art erhalten. Dabei ist seine Laune sehr stark vom Erfolg oder Misserfolg abhängig. Neben unzähligen Turniersiegen hat der Wahl-Spanier eine beinahe tragische WM-Karriere hinter sich. 1998 erwarb er sich durch einen Match-Sieg gegen Vladimir Kramnik das Recht, den amtierenden Weltmeister Garry Kasparov herauszufordern, doch angeblich fanden sich keine Sponsoren für das Match und so spielte Kasparov kurzerhand gegen Kramnik – und verlor. Diese Ungerechtigkeit schmerzte Shirov sehr, doch schon zwei Jahre später stand er erneut im Finale einer Weltmeisterschaft. Dieses Mal wurde sogar gespielt, aber die Niederlage gegen Viswanathan Anand ward vernichtend. Spätestens von diesem Zeitpunkt an sagte man dem gebürtigen Letten eine Nervenschwäche in entscheidenden Situationen nach.
Shirov ist einer der besten Taktiker der Welt und prägte nicht nur mit seiner gleichnamigen Partiesammlung die Devise „fire on board“. So verwundert es nicht, dass er ein begnadeter Schnellschachspieler ist, der auch schon Chess Classic Geschichte geschrieben hat. Alexei Shirov war 1996 in Frankfurt a. M. bei dem allerersten GM-Turnier der strahlende Sieger! Nach zahlreichen weiteren Teilnahmen erhielt er 2004 in Mainz nochmals die Gelegenheit, nach dem Schnellschach-Titel zu greifen. Der Gegner war, wie kann es anders sein, Viswanathan Anand und erneut siegte der Inder souverän. Heuer ist Shirov mit 2749 die Nummer 9 der Weltrangliste. Seinen größten Erfolg jüngerer Vergangenheit feierte er beim Mtel Masters im Mai 2009. Er triumphierte ungeschlagen vor Magnus Carlsen und Veselin Topalov.