Chess Classic Breite Spitze Im 16. ORDIX Open stehen die Favoriten ganz vorne. Noch 8 Spieler haben 100%.
01.08.2009 - Das ORDIX Open begann heute pünktlich mit 694 Teilnehmern, obwohl sich noch dutzende Schachfreunde kurzfristig entschieden, am stärksten Open der Welt teilzunehmen. Unter den 172 Titelträgern befinden sich 67 GMs und mit Chalifman und Kasimdzhanov spielen gar zwei Ex-Weltmeister mit. Der Schnitt der ersten 10 Spieler beträgt unglaubliche 2718 und die Top 20 haben immer noch 2700 – das ist neuer Chess Classic Rekord! Auch sonst wird man schwerlich ein offenes Turnier finden, das stärker besetzt ist.
Bei einem so
großen Feld dauert es eine Weile, bis sich eine Spitzengruppe
formiert hat. Der erste Tag war in dieser Hinsicht ein kleiner
Aufgalopp. Noch immer gibt es 8 Spieler, die bislang
unbeschädigt aus dem Massenkampf hervor gegangen sind:
Grischuk, Sargissian, Meier, Mamedyarov, Navara, Naiditsch, Landa,
Nielsen.
Aber natürlich gibt es zahlreiche größere
und kleinere Überraschungen bei einem solchen Feld. Einen Sieg
haben die Organisatoren in Mainz mit besonderer Aufmerksam verfolgt:
Sebastian Siebrecht, einer der Kommentatoren der Chess Classic,
besiegte in einer sehenswerten Partie Ex-Weltmeister Alexander
Chalifman:
Chess Classic Kommentator Sebastian Siebrecht
besiegt Ex-Weltmeister Alexander Chalifman
Ein anderer Chess Tiger, der Chess Classic Bulletin Macher Timo
Schönhof, setzte Hikaru Nakamura unter Druck. Er erreichte
eine sehr vielversprechende Stellung, die eine dichtgedrängte
Menschenmenge rund um das Brett verfolgte. Doch ein taktischer Schlag
in der Zeitnotphase brachte dem Amerikaner doch noch den Punkt
Wenn bei den Chess Classic auf der Bühne die Stars spielen,
bestaunen hunderte Zuschauer in der Rheingoldhalle die Künste
der Denksportler. Weltmeister Anand, Kreativ-Genie Aronian, oder
Blitzgott Nakamura scheinen mit ihren Schachkünsten weit
entrückt. Doch in Mainz ist das anders, denn Profis und
Amateure spielen gemeinsam. Hier ist man ganz nah an den Stars. Nicht
genug: vor Beginn des Turniers gab es die zweite Autogrammstunde, in
der die Teilnehmer der Weltmeisterschaften Poster, T-Shirts oder
Bücher signierten. Die Spieler meisterten den großen
Ansturm so gelassen wie ihre schachlichen Aufgaben. Selbst Natalia
Zhukova, Großmeisterin und Gattin von Alexander Grischuk,
erbat eine Signatur, die ihr unter großem Gelächter
Weltmeister Vishy Anand samt kleiner Widmung gab.
Vervollständigt ihre Unterschriftensammlung:
Natalia Zhukova und Levon Aronian
Bei einem Schnellturnier dieser Größe ist
Organisation das „A und O“. Kein Problem
für das Team der Chess Tigers, das vor zwei Jahren noch mehr
Teilnehmer „abgewickelt“ hat. Zuletzt beschwerten
sich einige gar, es werde zu schnell ausgelost. Über 60 Leute
sorgen hinter den Kulissen dafür, dass die Chess Classic
reibungslos über die Bühne gehen.
Alle Imponderabilien lassen sich freilich selbst bei akribischer
Planung nicht voraussehen. Fehlerhafte Meldungen sind das
Übliche, aber in der 1. Runde gab es eine Kuriosität
der besonderen Art: Ein Teilnehmer kam 10 Minuten zu spät,
hetzte in den Spielsaal und fragte nach seinem Platz. Er sprach jedoch
nur englisch, der Schiedsrichter nur deutsch. Durch einen
Übersetzungsfehler wurde „Brett 142“ zu
„board 124“. Ein Zahlendreher, der normalerweise
keine Auswirkungen hat, da das Brett ja schon besetzt ist. Hier
allerdings war die andere Partie schon beendet, die richtige Seite
frei, und der Gegner saß noch immer am Brett – eine
sehr unwahrscheinliche Konstellation, insbesondere da dieser ebenfalls
kein Englisch sprach. Also spielte der Gegner des
Zuspätgekommenen eben noch eine Partie - also zwei Partien in
einer Runde. Sein richtiger Gegner gewann indes kampflos an einem
verwaisten Brett… Aber auch dieses Problem hat Turnierleiter
H.D. Post in den Griff bekommen…
Autogrammstunde: Chesstiger Dennis trifft die Stars
Zurück zum klassischen Schach: Chess960 Weltmeister Hikaru
Nakamura
hatte in der ersten Runde gegen Chesstiger Timo Schönhoff
schwer zu kämpfen
Rheingoldhalle: Ein Meer von Schachbrettern
Vugar Gashimov
FiNet Open Gewinner Alexander Grishuk und die (Chess) Tiger
Bürgermeister Jens Beutel und Vlastimil Hort
Ordix Open
David Navara
Wer ist mein Gegner? Überall im Spielareal stehen Monitore mit
den Paarungen
Oberbürgermeister Jens Beutel
Unter den gestrengen Augen von Organisator Hans-Walter Schmitt
treffen Oberbürgermeister Jens Beutel und ELO
Favorit Vugar Gashimov aufeinander
Referent für Breitenschach beim DSB: Ralf Schreiber