Chess Classic Vier Spieler noch mit weißer Weste im FiNet Open
30.07.2009 - 263 Spieler fighten im stärkstbesetzten Chess960-Turnier der Welt. Nach dem ersten Tag haben nur noch Mamedyarov, Movsesian, Malakhov und der ehemalige Vize-Weltmeister Kamsky eine weiße Weste.
Die Chess Classic gehen
in die heiße Phase. Mit dem Start des FiNet Opens war die
Mainzer Rheingoldhalle erstmals richtig gefüllt. 263
Teilnehmer, darunter fast 60 Großmeister, kämpfen im
stärksten Chess960-Turnier der Welt um den ersten Platz, der
gleichfalls die Qualifikation für die nächste
Chess960 World Championship bedeutet. Der Eloschnitt der Top Ten
beträgt unglaubliche 2717, die besten 20 haben noch einen
Schnitt von fast 2700.
Die Schachvariante Chess960 geht auf Bobby Fischer zurück. Vor
Beginn der ersten Runde bat Organisator Hans-Walter Schmitt um eine
Schweigeminute für den verstorbenen amerikanischen
Ex-Weltmeister.
Da die Figurenstellung auf der Grundreihe ausgelost wird, sind
eröffnungstheoretische Kenntnisse unbrauchbar. Auch die
Weltklassespieler müssen hier von Beginn an konzentriert zu
Werke gehen. Selbst TopTen Spieler mussten in Mainz schon schmerzlich
am eigenen Leibe erfahren, wozu eine zu gelassene Einstellung
führen kann. Einer der diesjährigen Favoriten,
Mamedyarov, verlor vor zwei Jahren im Spitzenduell gegen Kamsky in nur
8 Zügen.
Um ein Open bei den Chess Classic zu gewinnen, benötigte man
in der Vergangenheit mindestens 9, meist aber 9,5 Punkte. Viele Fehler
darf man sich nicht erlauben. Und bei so vielen Spitzenkönnern
spielt auch der Faktor Glück keine unwesentliche Rolle. Jedes
Remis mindert die Chancen auf einen der Geldpreise, weshalb sehr
kampfbetont gespielt wird. Kurzremisen wie in anderen Turnieren sind
beim FiNet Open unüblich.
In Runde drei gelang dem deutschen Blitz-Rekordmeister und Kommentator
der Chess Classic Klaus Bischoff ein schöner Sieg gegen den
Elobesten Vugar Gashimov. In derselben Runde musste mit Alexander
Grischuk auch einer der heißesten Favoriten
überraschend seinen ersten halben Punkt abgeben. Doch erst in
der letzten Runde des Tages trennte sich die Spreu vom Weizen. Nach
fünf Durchgängen haben nur noch Mamedyarov, Malakhov,
der ehemalige Vize-Weltmeister Kamsky und Movsesian eine
weiße Weste. Letzterer musste danach gleich noch einmal ran,
denn er spielte gegen Bologan am Abend den 3. Platz in der Chess960
World Championship aus.
Morgen ab 10 Uhr wird sich in weiteren 6 Runden entscheiden, wer der
Beste der Besten ist.