Chess Classic Rybka und Shredder im Finale Starke Vorstellung von Rybka an Tag Zwei
31.07.2008 - Am zweiten Tag der Livingston Chess960 Computer World Championship zeigte Rybka ihre (erinnern Sie sich? Rybka ist weiblich!) Klasse und holte 5,5 Punkte aus sechs Partien. Mit 9 aus 12 gewann das Programm von Vasik Raijlich damit die Vorrunde klar und trifft am Freitag im Finale auf Shredder, das Programm von Stefan Meyer-Kahlen. Shredder holte 6,5 Punkte. Die ICC-Qualifikanten Naum und Deep Sjeng spielten ein paar sehr gute Partien, und konnten Rybka und Shredder gelegentlich Probleme bereiten, aber am Ende behielten die Favoriten doch die Oberhand.
Heute wurde ein weiteres Rundenturnier gespielt und nach dem spannungsgeladenen ersten Tag gelang Rybka mit einem 2-0 Sieg gegen Shredder ein perfekter Start. Die erste Partie tat Shredder wirklich weh, denn Rybka spielte sehr stark, aber die zweite war ausgeglichen, bis Shredder zu stark auf Gewinn spielte, einen Fehler machte und schließlich verlor. Für Aleksandar Naumov, der mit Naum am ersten Tag 3,5 Punkte holte, begann der Tag enttäuschend. Er holte in seinem Mini-Match gegen Deep Sjeng nur einen halben Punkt. Endspielfans wird die letzte Partie gefallen. Ein kompliziertes Springerendspiel sah zwar stark nach Remis aus, aber Deep Sjeng übte unverdrossen Druck aus und gewann nach mehr als 100 Zügen. Damit war das belgische Programm wieder im Geschäft. Shredder gewann 1,5-0,5 gegen Naum und Sjeng verlor 1,5-0,5 gegen Rybka, wobei Sjeng in der zweiten Partie allerdings einen Gewinn im Endspiel verpasst haben muss. “Tatsächlich war dies die für Rybka interessanteste Partie des Tages“, meinte Raijlich, “denn dies war ein wirklich schönes Endspiel.”
Ergebnisse der 2. Vorrunde
Stand nach der 2. Vorrunde
Nach zehn Runden und nur noch zwei zu spielenden Partien sah es folgendermaßen aus: Rybka 7 Punkte, Naum und Shredder 4,5 Punkte und Sjeng 4 Punkte. Rybka gewann 2-0 gegen Naum und erhielt damit die Revanche für die Niederlage am Mittwoch. Shredder gewann 2-0 gegen Deep Sjeng. Am Freitag sehen wir deshalb eine Neuauflage des Finales vom letzten Jahr. Wird Rybka den zweiten Chess960-Titel in Folge gewinnen können? Der Kampf der Programme geht über vier Partien.
Ein paar Kommentare von Vaclav Gerhard Raijlich: “Heute habe ich mehr Punkte geholt (Elo-Performance 3350!), aber sogar im Computerschach laufen manche Tage besser als andere. Gestern habe ich nur 3,5 Punkte geholt, aber das ist okay. Ich habe mir über Rybkas Performance gestern keine Sorgen gemacht. Morgen im Finale muss Rybka bereit sein. Das ist der wichtige Tag.”
Die Würfel entscheiden
Es gibt viele Möglichkeiten, die Anfangsstellung einer Partie Chess960 auszulosen. Die einfachste Möglichkeit besteht wahrscheinlich darin, die neue DGT Chess960 Uhr zu benutzen, außerdem gibt es noch Möglichkeiten, Münzen zu werfen, aber haben Sie je von der Acht-Karten-Methode gehört? Aus einem Stapel Spielkarten nimmt man einen König, eine Dame, zwei Asse, zwei Buben und zwei Zehnen. Dann legt man fest, welche Figuren welchen Karten entsprechen (König und Dame sind hier offensichtlich.) Die Karten werden gemischt, abgehoben und ausgeteilt. Dabei muss man aufpassen, dass die Läufer nicht auf Feldern der gleichen Farbe und zwischen den Türmen stehen. Legen Sie eine Karte, die nicht zulässig ist, einfach zur Seite, bis die Karte zulässig ist.
Es gibt noch mehr (und viele witzige) Methoden. Da während der Chess Classic so viele Großmeister in der Rheingoldhalle herumlaufen, ist es zur schönen Tradition geworden, dass Turnierdirektor Eric van Reem einen von ihnen bittet, zu würfeln. Am ersten Tag griff Weltmeister Vishy Anand zum Würfel und heute waren große Namen wie Hikaru Nakamura und Judit Polgar gerne bereit, eine Stellung für das Computerturnier zu bestimmen.