30.07.2008 - Am Mittwoch durften die Jugendlichen und Kinder unter 14 Jahren zum zweiten Mal ihr Können unter Beweis stellen. Im 2. Mini-FiNet Open ging es diesmal im Chess960 um Ratingplätze und viele Pokale.
Die Idee des Chess960 stammt von dem kürzlich verstorbenen amerikanischen Weltmeister Bobby Fischer. Vermutlich gab sein Re-Match gegen Spasski 1992 den Ausschlag, diese neue Form des Schachs zu postulieren, die den Ballast der überbordenden Eröffnungstheorie abwirft. Eine Chess960 Partie, in der es 960 verschiedene Grundaufstellung der Figuren auf der ersten Reihe gibt, „beginnt“ mit dem ersten Zug. Auf schon Gewusstes und ausanalysierte Theorievarianten bis zum 20 Zug - wie im Normalschach üblich - kann hier nicht zurückgegriffen werden.
Es dauerte allerdings einige Jahre, bis Fischers Vorschlag schließlich eine breitere Öffentlichkeit erreichte. Erst die Chess Classic machte Chess960 populär. In Mainz wurde die erste Weltmeisterschaft ausgetragen und im FiNet Open spielte im letzten Jahr die Weltklasse in einem Open mit fast dreihundert Teilnehmern. 2007 versuchte sich erstmals auch der jetzige Weltmeister Vishy Anand in dieser Spielvariante. Seine Partien im Endspiel um die FiNet Chess960 World Championship gegen Levon Aronian waren spektakulär und verhalfen Chess960 zur weltweiten Aufmerksamkeit.
2. Mini-FiNet Sieger Sebastian Kaphle
Zu Ehren und zur Erinnerung des 11. Weltmeisters der Schachgeschichte bat Organisator Hans-Walter Schmitt vor Beginn des 2. Mini-FiNet Open die Anwesenden, eine Schweigeminute einzulegen. Die Nachwuchsschächer fanden allerdings rasch ihre Konzentration wieder und kamen mühelos mit der kleinen Umstellung der Anfangsposition zurecht. Der klarer Favorit Sebastian Kaphle vom Post SV Uelze, der mit seinen 13 Jahren schon eine Elozahl von 2122 aufweist, erzielte einen Start-Ziel-Sieg. Mit 6/7 blieb er bei zwei Remisen ungeschlagen und verwies Carlo Pauli, sowie die Brüder Frederik und Julian Eigenmann, die je 5 Punkte ereichten, auf die Plätze.
Aber auch alle anderen gingen nicht leer aus, denn jeder erhielt eine Urkunde. Das Turnier wird allen Teilnehmern alleine deshalb in guter Erinnerung bleiben.