Chess Classic Weltstars und Amateure kommen nach Mainz: Die Chess Classic beginnen
13.08.2007 - Die Chess Classic haben mit der Pressekonferenz begonnen.
Die vier Teilnehmer der Weltmeisterschaft; v.l.: Etienne Bacrot, Levon Aronian, Rustam Kasimdzhanov, Levon Aronian, Organisator Hans-Walter Schmitt
Montag war es endlich so weit: Mit der Pressekonferenz
begannen die Chess Classic Mainz, die größte
Schnellschachveranstaltung der Welt. Ab morgen stehen zahlreiche Turniere und
Wettkämpfe auf dem Plan: Das Mini-Finet Chess960 Open
für Kinder, das FiNet Chess 960 Open, die Livingston
Chess960 Computer World Championship und das Ordix Open. Nicht zu vergessen zwei Weltmeisterschaften:
Die FiNet Chess 960 World Championship
und die GrenkeLeasing
Rapid World Championship. An beiden
Weltmeisterschaften nehmen die vier selben Spieler teil: Vishy
Anand, Levon Aronian, RustamKasimdzhanov und Etienne Bacrot.
Und beide Weltmeisterschaften werden im gleichen Modus
ausgetragen. Anders als in den Vorjahren gibt es dieses Mal keinen Wettkampf
zwischen zwei Spielern, sondern die vier Teilnehmer spielen in Vorrunde und
Finale. In der Vorrunde spielt jeder gegen jeden zwei
Partien und die zwei bestplatzierten treten dann im Finale gegeneinander an.
Bedenkzeit: 20 Minuten für die ganze Partie mit 5 Sekunden Zeitgutschrift für
jeden Zug.
Favorit auf den Titel des Rapid World Champion ist Vishy Anand, aktuelle Nr. 1 der Weltrangliste, der in Mainz
im Rapid Chess bisher neun Mal gewinnen konnte. Aber im Chess960 sieht die
Sache anders aus: Wie Anand in der Pressekonferenz verriet, hat er in seinem
Leben erst einmal Chess960 gespielt, gegen ChessClassic Organisator Hans-Walter Schmitt. Doch er gab sich
optimistisch, und meinte, er würde sich freuen, sich nicht auf jede Partie so
gründlich vorbereiten zu müssen.
Levon Aronian werden von seinen
Fans Chancen eingeräumt, beide Turniere zu gewinnen. Seine Fähigkeiten im
Schnellschach sind legendär und im Chess960 ist er nicht nur amtierender
Weltmeister, sondern hat durch seinen Sieg im Open 2003 und seinen Sieg im
Wettkampf gegen Peter Svidler 2006 auch jede Menge
Erfahrung. Außerdem kommt Chess960 seinem kreativen, unkonventionellen Spiel
entgegen.
RustamKasimdzhanov,
der sich durch seinen Sieg im Ordix Open im letzten
Jahr für den Viererwettkampf qualifiziert hat, könnte allerdings beide
übertrumpfen. Er ist ein ausgezeichneter Schnellschachspieler und gewann
kürzlich gegen Anand bei einem Schnellschachturnier in Korsika – und bewies
sich so, dass er gegen Anand, der im Schnellschach zeitweilig praktisch
unbesiegbar schien, gewinnen kann. Auf der Pressekonferenz enthüllte der in
Deutschland lebende Usbeke auch ein Geheimnis seiner Vorbereitung und verriet,
dass er vor dem Turnier im Internet zahlreiche Chess960 Partien geblitzt hätte.
Der vierte im Bunde ist der Franzose Etienne Bacrot. Er
erklärte in der Pressekonferenz, dass es sehr schwer werden wird, zu gewinnen,
und meinte, er hoffe, Anand hätte nicht heimlich Chess960 geübt.
Auf jeden Fall versprechen die Weltmeisterschaften und die
offenen Turniere die ChessClassic
zu einem unterhaltsamen und spannenden Schachfestival zu machen. Kein Wunder,
dass die ChessClassic
wieder zahlreiche Schachspieler nach Mainz ziehen. Nach den Teilnehmerzahlen
für die offenen Turniere gefragt, meinte Organisator Hans-Walter Schmitt, die
alten Rekorde würden „pulverisiert werden, quantitativ und qualitativ“. Und VassilyIvanchuk, die Nr. 1 der
Rangliste im Ordix Open machte während der
Pressekonferenz noch einmal deutlich, dass jeder Chancen hat. Ivanchuk befindet sich in den letzten Monaten in der Form
seines Lebens, gewinnt ein Turnier nach dem anderen und liegt in der
Weltrangliste im Moment nur noch einen Punkt hinter Anand. Auf der
Pressekonferenz wurde er deshalb gefragt, wer ihn denn in Mainz im Open überhaupt
stoppen könnte. Seine Antwort: „Jeder. Es gibt so viele Großmeister und
Internationale Meister, gegen die ich verlieren kann. Jede Partie hat drei
mögliche Ergebnisse: Sieg, Remis und Niederlage.“
Wer sein Glück gegen Ivanchuk und
seine Großmeister- und Meisterkollegen versuchen will, kann das noch problemlos
machen. Bis eine Viertelstunde vor Beginn kann man sich in der Mainzer
Rheingoldhalle für das FiNet Chess960 Open und das Ordix Open anmelden. Wer es nicht nach Mainz schafft, der
kann das Turnier im Internet verfolgen. Mehr als 400 Partien werden live auf
der Webseite übertragen.