Zu den Youth Classic bitte hier klicken...
Zur DSEM Chess960 bitte hier klicken...
Zu den Youth Classic Simultans...
Zum Geburtstagsvideo Vishy Anand...
CTTC-Seminare
06.07.-07.07.2024 Ein komplettes Weißrepertoire mit 1.e4 GM Michael Prusikin Bericht
16.11.-17.11.2024 Die Englische Eröffnung IM Jonathan Carlstedt Bericht
25.01.-26.01.2025 Die Schachmethode von GM Josif Dorfmann GM Michael Prusikin Warteliste
29.03.-30.03.2025 Der Isolani - "Kardinalproblem des Positionsspiels" laut Aaron Nimzowitsch GM Artur Jussupow Anmelden
Berichte Teilnehmer Ergebnisse Infos & Partien



Chess Classic
Anand bleibt König von Mainz
Anand gewinnt GrenkeLeasing Rapid Chess World Championship mit knappem Vorsprung
19.08.2007 - Sonntag, direkt nach dem Ende des Ordix Open, das mit 762 Teilnehmern größte Schnellturnier der Welt, endeten die Chess Classic Mainz mit einem weiteren Höhepunkt: Der Grenke Leasing Rapid Chess World Championship, in dem Anand und Aronian im Finale gegeneinander antraten. Drei Tage zuvor hatten sie sich bereits im Finale der FiNet Chess960 World Championship gegenüber gesessen. Ein spannendes und aufregendes Match, aber jetzt stand sogar noch mehr auf dem Spiel: Anand wollte Revanche für seine Niederlage und zeigen, dass er immer noch der beste Schnellschachspieler der Welt ist. Außerdem gab es da noch die kommende FIDE-Weltmeisterschaft in Mexiko: Aronian und Anand zählen dort beide zu den Favoriten und wer in Mainz gewinnen würde, hätte sich einen psychologischen Vorteil gegenüber einem gefährlichen Rivalen verschafft. Gleichzeitig mussten beide darauf achten, nicht zu viel von ihrer Vorbereitung auf Mexiko zu verraten.

Sieger der GrenkeLeasing
Rapid World Championship

Vielleicht war dies der Grund, warum beide äußerst vorsichtig zu Werke gingen. In der ersten Partie wiederholten sie den Spanier, der auch in ihrer Partie aus der Vorrunde auf dem Brett stand, aber während Anand in dieser Partie besser gestanden hatte, holte er diesmal nichts aus der Eröffnung und willigte bald ins Remis ein.

Anders als Anand und Aronian, konnten es Bacrot und Kasimdzhanov in ihrem Kampf um den dritten Platz locker angehen lassen. Samstagabend saßen sie nach der Runde sogar noch zusammen beim Essen, tranken Wein und scherzten miteinander. Wahrscheinlich beschlossen sie hier, in ihrem Wettkampf nicht so sehr auf das Ergebnis zu achten, sondern unterhaltsames Schach zu spielen. Genau das taten sie auch. Gleich in der ersten Partie spielte Kasimdzhanov energisch auf Königsangriff, aber im entscheidenden Moment fehlte ihm der Mut zu einem Opfer auf g6, das Shirov in einem der Analyseräume für gewonnen hielt. Nachdem Kasimdzhanovs Zeitvorrat bis auf wenige Sekunden geschrumpft war, verlor er in den entstehenden Verwicklungen die Orientierung und übersah in einer Stellung mit einem Turm weniger den rettenden Weg zum Dauerschach, wodurch Bacrot 1-0 in Führung ging.

In der zweiten Runde machten Bacrot und Kazimdzhanov genau da weiter, wo sie aufgehört hatten. Gleich nach der Eröffnung fand Bacrot eine interessante Möglichkeit, mit seinem Läuferpaar gegen die gegnerischen Springer zu kämpfen: Kurz entschlossen opferte Bacrot beide Läufer, um zu versuchen, den gegnerischen König Matt zu setzen, aber geriet in eine schlechtere Stellung, als Kasimdzhanov einen Turm zurück gab, um Schlimmeres zu verhindern. Doch im weiteren Verlauf der Partie konnte Bacrot, der jetzt mit Turm gegen zwei Springer spielte, weiter Druck auf die schwarze Stellung ausüben und so kam es zu einem Endspiel, in dem er alle Springergabeln vermeiden, die meisten der noch verbliebenen Bauern tauschen und das Remis retten konnte.

Anand gegen Aronian

Auch Aronians Läuferpaar hatte es mit zwei Springern zu tun. Allerdings war der Armenier weniger großzügig als Bacrot und gab Anand lediglich einen Bauern, wobei er auch noch seine Läufer behielt, die sein materielles Defizit kompensierten. Doch als es Anand gelungen war, einen Großteil des weißen Drucks abzuwehren und Aronian nur noch 30 Sekunden auf der Uhr hatte – Anand hingegen sieben Minuten – sah manch einer Anand schon gewinnen. Aber diese Hoffnung – oder Sorge – wich der Verblüffung, als sich die Spieler plötzlich auf Remis einigten. Ein genauerer Blick auf die Stellung verriet jedoch, dass Anand den Verlust seines Extrabauern nicht vermeiden konnte, wonach das entstehende Endspiel hoffnungslos Remis war.

Die dritte Partie zeigte einmal mehr, wie viel Respekt Anand und Aronian voreinander hatten und wie sorgfältig sie darauf bedacht waren, das Risiko einer Niederlage zu vermeiden oder irgendwelche Geheimnisse zu enthüllen. Erneut stand der Spanier, den sie bereits in der Vorrunde und in der ersten Wettkampfpartie gespielt hatten, auf dem Brett. Aber erneut gelang es Anand nicht, irgendetwas aus der Eröffnung zu holen – Fritz sah sogar Schwarz leicht im Vorteil – und die Partie wurde ohne größere Aufregung Remis.

Kasimdzhanov gegen Bacrot

Also mussten Kasimdzhanov und Bacrot für ein bisschen Unterhaltung sorgen. Dementsprechend entschied sich Bacrot für das Marshall-Gambit, das ihm in der Vorrunde einen Sieg beschert hatte. Aber Kasimdzhanov hatte seine Hausaufgaben gemacht und verbesserte sein Spiel aus dieser Partie. Er konsolidierte seine Stellung allmählich, gab den Extrabauern zurück und erhielt eine Stellung, in der sein Freibauer auf der c-Linie ihm (sehr) gute Gewinnchancen gab. Als der c-Bauern allmählich näher zur Grundreihe vorrückte, schien tatsächlich alles nach Plan zu laufen – bis Schwarz plötzlich mit einem taktischen Trick aufwartete, der ihm ein Remis zu sichern schien. Doch schließlich siegte die Gerechtigkeit, denn am Ende der von Schwarz forcierten taktischen Variante hatte Schwarz kein Remis, sondern verlor eine Figur und die Partie. Damit glich Kasimdzhanov den Wettkampf aus und konnte hoffen, die vierte Partie und das Match zu gewinnen.

Aber es sollte nicht sein – obwohl beide Spieler sich Mühe gaben, konnte keiner gewinnen. Einmal mehr trat das Läuferpaar gegen die Springer an, aber weder die eine noch die andere Seite kam in Vorteil und nachdem die meisten Figuren abgetauscht waren, einigten sich die Spieler auf Remis. Da die Organisatoren beschlossen hatten, auf den Tie-Break zu verzichten, teilten sich Kasimdzhanov und Bacrot Platz drei.

Unterdessen begann die vierte und entscheidende Partie zwischen Anand und Aronian verhalten, endete aber dramatisch. Anand spielte mit Schwarz und konnte nach der Eröffnung problemlos ausgleichen. Es kam zu einer Stellung, die weder der einen noch der anderen Seite viele Möglichkeiten bot. Aber ob er nun nervös oder müde war, in jedem Fall geriet Aronian allmählich ins Hintertreffen. Seine Stellung wurde immer schlechter und er verbrauchte deutlich mehr Bedenkzeit als Anand. Plötzlich war auch seine einzige wirkliche Schwäche, der Bauer auf a3, in ernsthafter Gefahr und als er fiel, schien Anand auf dem besten Wege zu sein, seinen Schnellschachweltmeistertitel zu verteidigen. Und obwohl Aronian in etlichen der vorherigen Partien im Turnier bemerkenswerte Fähigkeiten bewiesen hatte, schlechte Stellungen zu retten, gab es diesmal kein Entkommen. Anand verwandelte seinen Vorteil souverän in einen ganzen Punkt und gewann das zehnte Mal in Mainz.

Aber es war Aronian, der bei der Siegerehrung die richtigen Worte zum Abschluss des größten Schnellschachturniers der Welt fand: “Es war ein großartiges Turnier und ein Vergnügen hier zu sein. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr.”

Johannes Fischer

Published by Harry Schaack

Dieser Artikel wurde 9125 Mal aufgerufen.


Impressum     Datenschutz
Copyright © 2024 Chess Tigers Training Center GmbH / CTTC




















  


AKTIVE VEREINE
   VIU56 OSG Baden-Baden 1922
   VIU56 SC Vaterstetten.Grasbrunn
   VIU56 SC Frankfurt-West
   VIU56 SF Deizisau
   VIU56 SC Bad Soden
   VIU56 Wiesbadener SV 1885
  VIU56 1.Chess960 Club FM
   VIU49 Gütersloher Schachverein
   VIU41 Schachclub Dillingen
   VIU25 SC Eschborn 1974
   VIU24 SC Heusenstamm
   VIU15 SSV Vimaria 91 Weimar
   IU47 SK Gau-Algesheim
   IU45 SK 1980 Gernsheim
   IU45 Schachfreunde Kelkheim
   IU40 Schachverein Nürtingen
   IU38 Hamburger SK von 1830
   IU35 SV Kelsterbach
   IU33 Schachvereinigung 1920 Plettenberg
   IU32 Vorwärts Orient Mainz
   IU31 SK Bad Homburg 1927
   IU29 SC Turm Erfurt
   IU25 Schachfreunde 57 Stockstadt
   IU23 SC 1961 König Nied
   IU21 Multatuli Ingelheim
   IU20 SV Weidenau-Geisweid
   IU17 SV Muldental Wilkau Haßlau
   IU17 SV Breitenworbis

AKTIVE SCHULEN
   IU29 Anna-Schmidt-Schule Frankfurt
   IU22 Phorms-Schule-Frankfurt
   IU22 Schulkinderhaus GSS1 Schwalbach
   IU15 Geschwister-Scholl-Schule Schwalbach
   IU15 Französische Schule
   IU15 Europäische Schule Rhein-Main
   IU15 Europäische Schule Eurokids

INAKTIVE VEREINE
   SC 1979 Hattersheim
   Chess Kings / C4 Chess Club
   SV 1920 Hofheim
   Die SF Frankfurt 1921
   Schachfreunde Heidesheim 1956
   SV Fortschritt Oschatz
   SC Bad Nauheim
   SC Schalksmühle-Hülscheid 1959
   SV Post Memmingen
   FC Fasanerie-Nord
   SK Horb 1966
   Lübecker Schachverein von 1873
   SV Bannewitz
   Krefelder Schachklub Turm 1851
   TuS Brake 1896
   SC Röthenbach
   SV 1934 Ffm-Griesheim
   Vfl Gräfenhainichen
   Schachverein Ansfelden