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Chess Classic
Anand dominiert Rapid Chess auf spanische Art
Auftakt zur Grenke Leasing Rapid World Championship in Mainz
17.08.2007 - Freitagabend spielten Anand, Aronian, Kasimdzhanov und Bacrot ihre zweite Weltmeisterschaft in vier Tagen. Dieses Mal wieder im klassischen Schach, Stellung 518 laut Chess960 Definition. Eine gut analysierte Stellung, die allen Spielern vertraut war. Anstatt sich in der Eröffnung Sorgen über ungedeckte Bauern und vierzügige Matts machen zu müssen, konnten sie ihrer Vorbereitung vertrauen. Vielleicht war es der Wunsch, endlich wieder auf vertrautem Gelände zu operieren, der die spanische Eröffnung zur ersten Wahl machte – vier von sechs Partien brachten einen Spanier aufs Brett. Aber Theorie hin oder her, die Spieler zeigten erneut interessantes Schach, wobei Anand jedoch am Besten Spanisch sprach.

Ordix Rapid World Championship

Wie gut er sich im Spanier auskennt, zeigte Anand gleich in der ersten Runde gegen Kasimdzhanov – oder vielleicht gelang ihm nur deshalb eine schöne Positionspartie, weil er Sveshnikov so gut kennt? Denn in der Partie führte die Saizew-Variante im Spanier plötzlich zu einer Sveshnikov-Struktur, in der Anand einer Bauern opferte, um seinen Springer dauerhaft auf d5 festzusetzen, um von dort den schlechten schwarzfeldrigen Läufer von Schwarz zu terrorisieren. Dann nahm Anand dem Schwarzen allmählich alles Gegenspiel und fing an, die schwachen schwarzen Bauern aufs Korn zu nehmen. Mit immer weniger Zeit auf der Uhr fand Kasimdzhanov keine Möglichkeit sich zu verteidigen, und am Ende, so als ob das zentrale Motiv der Partie noch einmal betont werden sollte, ging sein Läufer verloren, weil ihm einfach die Felder fehlten.

Unterdessen hatte Aronian Bacrot in einer kurzen taktisch betonten Partie demoliert. Mit Schwarz wollte sich Bacrot nicht mit passiver Verteidigung zufrieden geben und suchte nach Gegenspiel, indem er Komplikationen heraufbeschwor. Allerdings war sein König nur bedingt in der Lage, seinen Figuren solche Freiheiten zu gestatten. Aronian entwickelte sich einfach und irgendwann stand Bacrot vor der Wahl, ob er seinen König auf offenen Zentrallinien Matt setzen lässt oder ob er mit einer Figur weniger spielt. Er entschied sich für eine dritte Alternative und gab auf.

Die zweite Runde brachte die prestigeträchtigste Begegnung der Vorrunde: Anand gegen Aronian. Wieder stand ein Spanier auf dem Brett und wieder stand Anand besser. Nach Läufertausch auf e6 litt Aronian an Doppelbauern und einer schlechteren Struktur. Als er versuchte, diesen Nachteile mit Figurenspiel auszugleichen, lief er in einen Konter von Anand, der Aronian zwang, die Qualität für gewisse Schwindelchancen zu opfern. Aber Anand wehrte die durchsichtigen Drohungen Aronians mit Leichtigkeit ab und sicherte sich so den Sieg in diesem Prestigeduell.

In der anderen Partie aus der zweiten Runde zeigte sich Bacrot gegen Kasimdzhanov unbeeindruckt von seiner Niederlage gegen Aronian und wandte das gleiche Rezept, das ihm dort kein Glück gebracht hatte, noch einmal an: Mit Schwarz suchte er nach taktischen Verwicklungen, dieses Mal mit mehr Erfolg. Sein Bauernopfer brachte ihm starkes Figurenspiel, das ein paar Züge später zu einem überlegenen Endspiel führte, das er trotz einiger technischer Ungenauigkeiten gewann.

Was für Weiß gut ist, kann für Schwarz auch nicht ganz schlecht sein. Vielleicht war dies der Gedanke, der Anand dazu brachte, in seiner Drittrundenpartie gegen Bacrot noch einmal Spanisch zu spielen. Dieses Mal, wahrscheinlich um frühe Bacrotsche Bauernopfer zu unterbinden, entschied er sich jedoch für das Marshall-Gambit. Beide Spieler folgten lange Zeit der Theorie und schließlich kam es zu einem Endspiel, in dem Anand zwei Figuren gegen Turm und zwei Bauern hatte. Da beide Seiten nicht viel unternehmen konnten, endete die Partie recht bald mit Remis. Später meinte Anand: “Nun, wir hätten durchaus etwas Interessanteres spielen können.”

Vishy Anand

In der Pressekonferenz erklärte Kasimdzhanov auch, warum er in den letzten Tagen so wenig Erfolg hatte: „Im Schnellschach kommt es nicht so sehr auf das Können, als vielmehr auf Form und Glück an.” Er fügte hinzu: “Ich war nicht in Form und hatte nicht viel Glück. Tatsächlich habe ich nur beim letzten Zug in der Partie gegen Levon [Aronian], der mir das Remis brachte, gedacht, hier habe ich Glück gehabt. Ich glaube, das ist ein sehr gutes Zeichen und ich bin sehr optimistisch, was die morgige Runde betrifft.” Tatsächlich stand Kasimdzhanov nach seinen Verlusten gegen Anand und Bacrot auch gegen Aronian am Rande einer Niederlage, als Aronian in einem damenlosen Mittelspiel eine überraschende Kombination fand, die zu einem besseren Endspiel führte. Doch mit genauer Verteidigung rettete Kasimdzhanov das Remis. Morgen hofft er auf mehr. Doch im Moment rechnen fast alle mit einem weiteren Finale zwischen Anand und Aronian.

Stand nach der dritten Runde: Anand, 2,5, Aronian, 1,5, Bacrot, 1,5, Kasimdzhanov, 0,5.

Johannes Fischer

Published by Harry Schaack

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