Chess Classic Gewohnt guter Start für Bacrot Mamedjarow und Mchedlischwili ebenso bei 5/5 im FiNet Chess960 Open
18.08.2006 - Im FiNet Chess960 Open gehen 249 Spieler aus mehr als 30 Nationen an den Start. Nicht nur von der Teilnehmerzahl her pulverisiert dies den alten Rekord in der Mainzer Rheingoldhalle. Fast die Hälfte davon trägt einen Titel des Schach-Weltverbandes FIDE, 63 sind Großmeister oder Großmeisterinnen. Ex-Weltmeister Rustam Kasimdschanow (Usbekistan) findet sich lediglich auf Platz neun der Setzliste. Nach fünf der elf Runden liegen im Open nur noch drei Spieler ohne Verlustpunkt an der Spitze: Der Weltranglistenzwölfte Schachrijar Mamedjarow (Aserbaidschan), die französische Nummer eins Etienne Bacrot und überraschend Michail Mchedlischwili (Elo 2572).
Otto Borik
Der Georgier hielt in einer „fantastischen
Partie“, wie Otto Borik, Chefredakteur des „Schach-Magazin 64“ befand, den
Ukrainer Andrej Wolokitin nieder.
Auf Mchedlischwili wartet in der sechsten
Runde mit Weiß Mamedjarow. Bacrot, der einmal mehr grandios in ein Open
der Chess Classic Mainz (CCM) startete, bekommt es mit dem Topfavoriten zu
tun: Alexander Morosewitsch (Russland) gab in der vierten Runde ein Remis
ab.
4,5:0,5 Punkte besitzen wie der WM-Vierte
von 2005 sieben weitere Akteure: Neben Kasimdschanow, der CCM-Kommentator
Fabian Döttling (OSC Baden-Baden) ausbremste, auch
Vorjahres-Chess960-Vizeweltmeister Zoltan Almasi (Ungarn). Zu den
Verfolgern im Kampf um insgesamt 40.000 Euro, die im FiNet Chess960 wie in
dem am Samstag folgenden Ordix Open ausgeschüttet werden, zählt zudem der
Dortmunder Arkadij Naiditsch als bester Deutscher.
Pavel Tregubov
Knapp hinter der Spitze lauern überdies
Alexej Alexandrow, Jewgeni Postny, Csaba Balogh und Pawel Tregubow.
Letzterer schlug den zweifachen Ordix-Sieger Alexander Grischuk (3,5) in
einer spannenden Partie. Der ehemalige Weltranglistenfünfte Jewgeni
Barejew befindet sich im Pulk der 18 Teilnehmer mit vier Zählern. Die
Negativüberraschung aus den Top 12 der Setzliste ist Pentala Harikrishna.
Nach zwei Nullen setzt er wieder wie bei der Clerical Medical U20-WM auf
den zweiten Tag – an diesem hatte er Arkadij Naiditsch viermal in Folge
geschlagen und noch ein 0,5:3,5 gedreht. „Wir behaupten diesmal, das
FiNet Open sei abgehakt und du konzentrierst dich auf das Ordix Open“,
wurde dem grinsenden Weltranglisten-25. vorgeschlagen, dem diese
„Taktik“ ausgezeichnet gefiel.
Von den alten Kämpen liegt
Senioren-Weltmeister Vlastimil Hort am weitesten vorn. Mit vier Punkten
wartet allerdings nun Barejew auf den 62-Jährigen. In der Damen-Wertung
führt ebenso die Chess960-Weltmeisterin: Alexandra Kosteniuk besitzt mit
4/5 einen halben Zähler Vorsprung auf Viktorija Cmilyte und Natalia
Schukowa (beide 3,5). Die Erfurterin Elisabeth Pähtz fiel nach einem guten
Start von Brett drei weit zurück und steht wie ihr Vater, Großmeister
Thomas Pähtz, bei drei Punkten. Die Australierin Arianne Caoili,
derentwegen der Engländer David Gormally Levon Aronjan anfiel, liegt
abgeschlagen bei zwei Zählern. Das australische Fernsehen kommt dennoch am
Samstag in die Rheingoldhalle, um Aufnahmen von der Grazie zu machen.