Chess Classic Radjabov fordert Anand / Svidler gegen Aronian Chess960 World Games mit komplettem Weltmeisterschaftsprogramm
16.05.2006 - "Die Moderne forcieren ohne die Tradition zu verletzen" könnte das Motto der Chess Classic Mainz 2006 (CCM6) werden. Mit dem WM-Match Anand gegen Radjabov wird die sportliche Seite der Qualifikation durch das ORDIX Open im traditionellen Schach, an die Chess960 Weltmeisterschaft und deren Qualifikationsmodus, angepasst. Nur wenige Ausnahmen sollen zulässig seinzum Beispiel: "Wenn Vishy Anand doch einmal verliert, bekommt er einen Rückkampf, wenn Garry Kasparov ein Comeback versuchen will, steht die Bühne in Mainz zur Verfügung, wenn Bobby Fischer? ... oder die Sponsoren?
Für die Teilnehmer der Chess Classic Open Turniere wurde der Preisfonds auf € 40.000,- erhöht. Die Startgebühren und die Eintrittspreise für die Zuschauer blieben konstant, bei wieder einmal sehr stark verbesserter Servicequalität durch zusätzliche Spielstand-Anzeigen auf Monitoren und flankierender optischer Großmeisterkommentierung. Alle Räume sind klimatisiert. Für einen Teil der Familienfreundlichkeit sorgt sicher der Kinder Club und für Genießer steht der Gourmet Club zur Verfügung.
Der Zuschauerblick in die Chess Classic Arena
Wenn sich nach den täglichen Open um 18:30 & 20:00 Uhr die besten Spieler der Welt - drei der Top-4-Spieler der Weltrangliste sind dabei, dazu die Top-2 der U20 Weltrangliste - auf der Bühne begegnen, eingeleitet durch die "Queen"-Hymne "Show must go on", stellt sich schon vor dem 1.Zug eine Gänsehautatmosphäre ein. Sportlich gibt es dann das Beste vom Besten mitzuerleben was momentan die Welt im traditionellen Schnellschach und im Chess960 zu bieten hat. Die Partien, zeitlich so lange wie eine Fußballhalbzeit, manchmal inklusive Verlängerung, lassen auch "Wenigzeitinhaber" und Nichtschachspieler trotz Unkenntnis des genauen Spielstandes mitfiebern. Den Sponsoren gefällt diese Art der Unterhaltung sehr und für uns Schachspieler ist es eine Chance für mehr Schach neben den 7-Stunden-Partien.
Entertainment inklusive Gänsehautgefühl wie bei: "Zwölf Uhr mittags" oder "Spiel mir das Lied vom Tod"
Das neue Logo für alle Chess960 Aktivitäten in Mainz
Das neue Logo soll die Idee der Olympischen Spiele für das neue Schach symbolisieren. Definierte Disziplinen und Bedenkzeiten für definierte Gruppen. Das Miteinander der Spitze und der Breite, faire Chancen beim Aufstieg durch offene Qualifikationsbedingungen mit demokratischen Spielregeln sind ein tiefes Anliegen der Organisatoren.
Chess960 World Games - Disziplinen: Alle, Frauen, Senioren, Jugend (U20) & Schüler (U14)
GRENKELEASING Rapid World Champioship
"Das beste was der Chess Classic je passieren konnte", behaupten viele, "ist der Glücksfall Viswanathan Anand aus Indien". Der beste Schnellschachspieler aller Zeiten ist seit dem Jahr 1994 der Schlüsselspieler der Chess Classic und seit dem Jahr 2000 zweifelsfrei der Schnellschach-Weltmeister, nachdem er seine Top-6 Kollegen Kasparov, Kramnik, Shirov, Leko und Morosevich klar distanzsiert hat. Sogar die letzte und seither stark vernachlässigte Fide-Schnellschachweltmeisterschaft gewann er in Cap d'Age 2002. Das Ehrenmitglied der Chess Tigers bekommt jedes Jahr einen starken Gegner, der sich meist im Ordix Open zu qualifizieren hat. Achtmal hat er jetzt den Titel geholt, Jahr für Jahr die Zuschauer begeistert und die Fachleute bestätigt. Dieses Mal ist der 19-jährige Teimour Radjabov an der Reihe - die Fide könnte sich an der Zuverlässigkeit und Kontinuität bei der Austragung der Chess Classic und der Ermittlung der Titelträger durchaus ein Beispiel nehmen.
Der erste Weltmeister im Chess960 wurde Peter Svidler 2003 in einem aufregenden Match gegen den Ungarn Peter Leko. Der FiNet Open Sieger von 2002 schlug den Sieger des Exhibitionmatches von 2001 Peter Leko gegen Michael Adames mit 4,5:3,5. Ein Jahr später verteidigte er mit dem gleichen Ergebnis den Titel gegen den jetztigen Gegner Levon Aronian. Aber der damalige "unterfernerliefen" Gegner hat sich mittlerweile an die 3.Position in der Weltrangliste an ihm vorbeigeschoben. Es wird spannend bei seiner 3.Titelverteidigung.
Weltmeister Peter Svidler (Russland) - FiNet Open Sieger 2005 GM Levon Aronian (Armenien)
Clerical Medical Chess960 World Championship (Frauen)
Im Jahre 2002 gab es schon mal das atemberaubende Finale "Duell der Grazien" in der Rheingoldhalle. Dieses Mal geht es allerdings um mehr, es geht um die Frauen-Weltmeisterschaft im Chess960. Letztes Jahr wurden die jungen Frauen beim FiNet Open 2. und 3. und dennoch stehen sie hier im Finale. Die als Nr.1. qualifizierte Ex-Weltmeisterin Antoaneta Stefanova konnte den Termin leider nicht wahrnehmen und zudem ist momentan mit den bulgarischen Spielern nur sehr schwer zu verhandeln, trotzdem muss die Karavane weiterziehen.
U18 & U20 Weltmeisterin Elisabeth Pähtz (Deutschland) - Großmeisterin Alexandra Kosteniuk (Russland)
Clerical Medical Chess960 World Championship (Senioren)
Zu einem hochinteressanten Duell kommt es im Seniorenbereich. Beide Spieler haben schon die Klingen mit James Robert "Bobby" Fischer gekreuzt nicht nur im traditionellen Schach. Beide Spieler sind Befürworter der neuen Variante und haben sicher deshalb so viel Furore im letzten FiNet Open gemacht.
GM Vlastimil Hort (Deutschland) - GM Lajos Portisch (Ungarn)
Clerical Medical Chess960 World Championship (Junioren)
Der deutsche Spitzenspieler und Dortmundsieger von 2005, Arkardij Naiditsch, trifft auf den Ex-U20-Weltmeister Pentala Harikrishna. Ist der Deutsche in seiner Altersklasse bei uns in der Weltrangliste ganz allein unterwegs, muss der Inder Pentela Harikrishna sich mächtiger inländischer Konkurenz erwehren, um die Position hinter Indiens Superstar und Nationalhelden Vishy Anand zu behaupten. "Konkurrenz belebt das Geschäft", ist man geneigt zu sagen oder "wo Tauben sind, fliegen Tauben hin". Der junge Arkardij Naiditsch und die indische Nachwuchshoffnung werden hoffentlich bei den olympischen Schachspielen in Turin eine gute Rolle spielen, denn beiden Spieler wird zugetraut, bald über die 2700er Elo-Hürde zu klettern. In Mainz werden die Fetzen fliegen, hat doch der Sieger den WM-Skalp später am Gürtel.
Das Qualifikationssystem in der Chess960 Schnellschach-Welt ist so gestaltet, dass der Sieger des FiNet Opens im nächsten Jahr den Sieger aus der Begegnung Svidler gegen Aronian fordern darf, die bestplatzierte Frau den Sieger aus Kosteniuk gegen Pähtz, der bestplatzierte Senior den Sieger aus Hort gegen Portisch und der bestplatzierte U20-Spieler den Sieger aus Naiditsch gegen Harikrishna. Für die Schüler-U14-Kategorie bedarf es mindesten 20 Teilnehmer, um auch hier ein systematisches Vorgehen sinnvoll erscheinen zu lassen.
Das neue Plakat der Chess Classic Mainz 2006
Ein Erinnerungsstück der besonderen Art, - darauf die Autogramme gesammelt vor Ort -, ist irgendwann mal so viel wert, wie die blaue Mauritzius?
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