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Chess Classic
HIM-Rocker finden Anand „cool“
Chess-Classic Mainz: Burton holt im Simultan ein Remis / Naiditsch deklassiert in U20-WM Harikrishna / Elisabeth Pähtz schlägt sich äußerst achtbar
16.08.2006 - Der erste WM-Titel bei den Chess Classic Mainz (CCM) ist dem deutschen Schach kaum mehr zu nehmen: Der Dortmunder Arkadij Naiditsch führt in der Clerical Medical U20-Weltmeisterschaft im Chess960 3,5:0,5 gegen den Inder Pentala Harikrishna. Die deutsche Nummer eins benötigt so am zweiten Tag nur noch einen Punkt aus vier Chess960-Partien, in denen die Startaufstellung der Figuren stets aus 960 Möglichkeiten ausgelost wird. „Im vierten Durchgang hatte ich etwas Glück. Ich stand zunächst verloren. Aber als Harikrishna die Zeit überschritt, besaß ich schon Vorteil“, berichtet der deutsche Spitzenspieler. Das Duell zuvor hatte Naiditsch in leicht besserer Stellung friedlich beendet. In den zwei ersten Vergleichen enteilte der Weltranglisten-46. der Nummer 25 auf dem Globus. „Die zwei Partien spielte ich gut“, resümierte Naiditsch. Für Harikrishna, der wenige Tage vor den CCM mit einem souveränen Turniersieg in Tschechien für Aufsehen gesorgt hatte, wird es schwer, in den verbleibenden vier Begegnungen noch das Ruder herumzuwerfen. „Ich konzentriere mich jetzt auf das morgige FiNet Open, um nächstes Jahr Herausforderer zu werden und Revanche zu nehmen“, hakte Pentala Harikrishna die U20-WM bereits ab.
Noch völlig offen ist dagegen das Match der Damen: Äußerst achtbar schlägt sich bisher die Erfurterin Elisabeth Pähtz. Gegen die Weltranglistendritte Alexandra Kosteniuk verteidigte die deutsche Spitzenspielerin ein 2:2. Die Russin ging zunächst in Front. Nach einem Remis in einer mit vielen Fehlern behafteten zweiten Partie glich die Weltranglisten-22. aus. Anschließend trennten sich die beiden Großmeisterinnen wieder mit einem Unentschieden.

In der Senioren-WM führt der Oberhausener Vlastimil Hort gegen den Ungarn Lajos Portisch mit 2,5:1,5. Beide Protagonisten haben eine besondere Beziehung zum „Fischer Random Chess“, wie das modifizierte Chess960 früher hieß. In Budapest spielten sowohl Portisch als auch Hort gegen Erfinder Bobby Fischer diese Schach-Variante. „In einer normalen Partie konnte ich Fischer nie schlagen“, erzählte der mehrfache WM-Kandidat Portisch und ergänzte stolz, „aber im Fischer Random Chess, das Fischer inzwischen nur noch spielt, habe ich ihn auch mal bezwungen.“ Für Organisator Hans-Walter Schmitt ginge ein Traum in Erfüllung, könnte er den inzwischen in Island lebenden Bobby Fischer zurück ans Brett holen. Einstweilen boten Hort und Portisch, der die erste und vierte Begegnung verlor und die dritte gewann, aber auch eine gute Show. Schließlich sind beide Legenden, die schon anno 1963 in Kecskemet (Ungarn) zusammen ein Turnier gewannen!

In der ersten von zwei Pressekonferenzen kündigte Schmitt an, Chess960 weiter noch bekannter und beliebter machen zu wollen. Die Sieger der Clerical Medical WM-Zweikämpfe seien für 2007 als Titelverteidiger gesetzt. Die Sieger im morgen beginnenden FiNet Chess960-Open bekommen das Recht als Herausforderer.

Zum Auftakt der Wettbewerbe in Mainz gab Schnellschach-Weltmeister Viswanathan Anand ein Simultan gegen 40 Amateure. 31 Duelle entschied der „Tiger von Madras“ zu seinen Gunsten. Ulrich Gass (SC Eppingen) stellte nach 4:20 Stunden als Letzter den Widerstand ein. Peter Backhaus aus Osnabrück konnte den Weltranglistenzweiten schlagen. Die Mannheimer Frauen-Bundesligaspielerin Annette Busch, Rudolf Weinzierl (TSV Rohrbach), Franz Rudolf (Satranc Club 2000 Köln-Mühlheim), Eric Zweschper (SVG Eppstein), Volker Kropp (SC Mainz-Mombach) und Carsten Sausner, der seinen Platz über Ebay ersteigert hatte (das Höchstgebot lag dort bei 250 Euro), durften sich über eine Punkteteilung freuen. Dies gilt ebenso für Gavin Greif. Der Achtjährige von Makkabi Frankfurt, der mit fünf bereits mit Schach begann, „vergaß im zehnten Zug, das Remis anzubieten“. Als der Knirps sein Versäumnis drei Züge später nachholte, willigte der freundliche „Tiger von Madras“ ein.
Unter den acht Spielern, die ein Remis erkämpften, befand sich außerdem Keyboarder Burton von der finnischen Rockband HIM. Bassist Mige unterlag dagegen in 29 Zügen ebenso wie der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel, der sich 41 Züge lang erbittert, aber vergeblich wehrte. „Anand liegt mir nicht so“, hatte der erfahrene Oberliga-Spieler schon vor dem Duell geunkt. Seine Befürchtung, dass er nicht wie gegen Wladimir Kramnik oder Garri Kasparow remisieren konnte, bewahrheitete sich dann tatsächlich.
Obwohl Burton und Mige unterschiedliche Resultate erzielten, erklärten sie einmütig: „Es war großartig!“ Mige hatte „nie erwartet, etwas gegen Anand zu holen. Ich wollte nur eine Spalte durchhalten“, sagte der HIM-Bassist und tippte auf die Stelle in seinem Formular, das Zug 20 anzeigt. Im Chess960 heute gegen Levon Aronjan legt er die Messlatte für sich gleich hoch. Mit Burton war sich Mige einig: „Anand ist ein wirklich netter Kerl, ein richtiger Gentleman! Er läuft nicht nur durch die Reihen, sondern schaut einen auch mal an“, freuten sich die Weltstars. Das tägliche Training, wenn die Rockband auf Tour ist, brachte vor allem Burton Erfolg. „Ich hätte nie gedacht, dass ich ein Unentschieden schaffe! Ich wollte wie Mige auch nur 20 Züge überleben. Das Remis ist für mich wie ein Sieg! Ich kann’s noch immer nicht glauben. Ich machte kaum einen Fehler“, sprudelte es aus Burton heraus. In der Schlussstellung im 32. Zug besaß Anand gewiss noch Vorteil, den er in einer Turnierpartie versucht hätte umzusetzen. Aber der freundliche Tiger ist kein Egoist und Selbstdarsteller wie etwa Kasparow, der selbst in Simultans keine kleinen Geschenke macht. Burton, der vom Aussehen her Johnny Depp als Jack Sparrow in „Piraten der Karibik“ doubeln könnte, und Mige dankten es auf ihre Weise: „Das war wirklich cool. Natürlich kommen wir nächstes Jahr wieder“, versprachen beide. Mige will noch mehr trainieren, um dann „auch wie Burton ein Remis zu schaffen“.

Hartmut Metz

Published by Börries Wendling

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