Chess Classic Schau Dir diese Tante an, die ist ja wie ein Häftling eingesperrt - Hort kommentiert im Gourmet Club
12.08.2005 - "Schau Dir diese Tante an, die ist ja wie ein Häftling eingesperrt". So kommentierte der tschechische Großmeister Vlastimil Hort eine Position, die sich aus dem ersten Duell zwischen Peter Svidler als Titelverteidiger und Zoltan Almasi (Ungarn) als Herausforderer ergab. Für die geladenen Gäste des Gourmet Clubs in den Räumlichkeiten des Hilton Hotels in Mainz waren solche Erläuterungen wie das Salz in der Suppe.
Der Auftakt der "Vorlesungen" im Gourmet Club
war ein "Italienischer Abend" und stand ganz im Zeichen des
Schachtheorie rund um die Italienische Eröffnung und Sizilianische
Verteidung. Wieder einmal mehr hatten sich die Organisatoren der Chess
Classic Mainz etwas einfallen lassen und organisierten einen Event, um
Sponsoren und geladenen Gästen das Erlebnis "Schach" einmal auf eine
innovative Art und Weise zu präsentieren.
Hort - Smyslow bei der Schacholympiade Leipzig 1960
Die Live-Duelle zwischen Anand und Grischuk im
traditionellen Schnellschach sowie Peter Svidler und Zoltan Almasi
wurden direkt in den Gourmet Club im Goldsaal des Hilton Hotels
übertragen, dort konnten die Gäste alle Züge auf grossen Monitoren
verfolgen.
Das Salz in der Suppe steuerte Kommentator
Vlastimil Hort bei, ein Routinier par excellence und ein hervorragender
Kenner des Schachs.
Der 61jährige Großmeister aus Tschechien spielte
schon als 16jähriges Talent bei der Schacholympiade in Leipzig und ist
Fernsehzuschauern als Kommentator der WDR-Schach-Sendungen mit Dr. Pfleger
bekannt.
Das Küchen-Team des Hilton Hotels stellte eine
Speisenfolge zusammen und ließ sich dabei von den Vorbildern der
italienischen Gourmet-Küche inspirieren.
"Schweijksche" Kommentare:
GM Vlastimil Hort
Die Gäste konnten in einem exquisiten Rahmen die
Live-Schachpartien verfolgen und gewannen durch die kompetenten und
unterhaltsamen Erläuterungen von GM Hort Einblick in die interessanten
Zusammenhänge der gerade am Brett gespielten Positionen.
Im abwechselnden Dialog mit anderen anwesenden
Großmeistern wurden Ideen und Stellungsbewertungen diskutiert -
nur um dann postwendend zu erleben, dass sich die Akteure am Brett etwas
anderes gedacht hatten.
Zahlreiche teilnehmenden Großmeister nutzten die
Gelegenheit, um das Geschehen zu verfolgen, so z.B. Wolfgang Unzicker,
Alexej Shirov, Victoria Cmylite, Alexandra Kosteniuk, Elizabeth Pähtz,
Pentala Harikrishna, Eric Lobron oder der wohl zur Zeit beste deutsche
Spieler, Arkadij Naiditsch, der mit Vorschußlorbeeren als Gewinner
des Dortmund-Sparkassen-Turniers zu den Chess Classic Mainz angereist
war.
Und selbst der Seriengewinner der Chess Classic
Mainz Schnellschachweltmeisterschaft, Vishy Anand, hatte ein glückliches
Händchen für die Organisatoren des "Italienischen Abends" im
Gourmet-Club bewiesen: In seiner Partie mit Herausforderer Alexander
Grischuk antwortete er auf dessen Eröffnungszug 1. e4 natürlich mit ....
der Sizilianischen Verteidigung.